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Courfürsten zu Rense am Rheine, und brachte da den ersten Chur-
verein und den Beschluß zu Stande, daß jeder durch Cburstim-
menmebrheit Erwählte wahrer römischer König und Kaiser sey,
und keine päpstliche Bestätigung bedürfe. — Seine Gegner, Leo-
pold und Friedrich, waren todt. Nun wurde König Johann von
Böhmen sein Feind, vorzüglich wegen Tyrol, wo sein Sohn ver-
trieben wurde. Es kam so weit, daß einige Churfürsten 1340 Jo-
hann's Sohn, Karl, Markgrafen von Kärnthen, noch zum Gegen-
kaiser wählten. Doch er konnte sich gegen Ludwig nicht behaup-
ten. — So stand Ludwig immer unerschüttert. Nicht ermüdet
im langen Kampfe fühlte er kaum die Last seiner Jahre. Ihn er-
duickte fröhlicher Muth, ein reines Gewissen und Vertrauen zu
Gott. Er lebte zu München ein thätiges Leben, Biel that er
für's deutsche Reich, viel für die erworbenen Länder, am meisten
für Bayern. Im Begriffe, den Gegenkönig Karl in Böhmen ganz
zu demüthigen, ereilte ihn der Tod. Am 11. Oktober 1347 über-
fielen ihn Schmerzen der Eingeweide. Sie zu lindern, ritt er auf
die Bärenjagd. Da traf ihn unweit Fürstenfeld ein Schlagfluß.
Er verschied unter Gebet. Der Unger, wo er starb, heißt noch
die Kaiserwiese. Churfürst Maximilian I. setzte ihm hier und in
der Frauenkirche zu München ein Denkmal, und König Max Jo-
sepp bei Puch. — Groß als Mensch und Herrscher bleibt Lud=
wig Bapyern's ewiger Ruhm, der Wittelsbacher immerwährendes
Vorbild.
Zweiter Abschnitt.
Ludwig's Söhne kheilen Bapern, und verlieren allmälig
die neuen Erwerbungen.
d. 1.
Ludwig, der große Baper, hinterließ Bapern in einer Größe,
daß man glauben konnee, das Haus Wittelsbach wücde das mäch-
tigste in Europa, und Bayerns Name der erste. — Es geschah
nicht. — Spaltungen im Innern und Feinde von außen waren
entgegen. Schon Ludwigs Söhne trugen das Ihrige dazu bei.