Full text: Dr. J. Milbiller's kurzgefasste Geschichte des Königreichs Bayern.

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bun Florian mit 40 der Seinigen, so die bekehrte Afra in Augs- 
burg (305). Bereits in der Mitte des fünften Jahrhunderts gab 
es daselbst christliche Gemeinden. Zu Künzen stand um diese 
Zeit schon eine Kirche, welche eine ganze Klerisep von Priestern. 
und Diakonen hatte. In der heutigen Innstadt bei Passau er- 
richtete schon damals der heilige Severin (1 480) Wohnungen 
für einige Mönche. An seiner Hütte sprach Odoacer auf seinem 
Zuge nach Italien zu, und erbat sich seinen Segen. Doch unter 
den gewaltigen Stürmen der Völkerzüge wurden die meisten christ- 
lichen Gemeinden allmählig zerstreut, und die geringe Zahl von 
Kirchen und Klöstern ging größtentheils ein. 
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Nach dem Sturze des ostgothischen Reiches, dem die griechi- 
schen Kaiser durch ihre Eroberungen im Jahre 554 völlig ein En- 
de machten, wanderten endlich die Longobarden aus Pannonien 
in Ztalien ein, und entrifsen den griechischen Kaisern bis zum Jab- 
fre 572 Alles, was dieselben den Ostgötben abgenommen hatten, 
bis auf Rom und einige andere Landschaften. Mit den Longo- 
barden standen die Bajoarier in gutem Verständnisse. — Autha- 
ris, ihr König, heirathete sogar Theodelinde, Tochter Gari- 
balds I., in der Geschichte der Longobarden hochberühmt. 
S. 0. 
Der Zug der Longobarden veränderte die Grenznachbarn von 
Bajoarien. Denn in die Wohnsitze Pannoniens, welche die Lon- 
gobarden verlassen hatten, rückten die Avaren, ein hunnisches- 
wildes Volk. An sie schloßen sich die Slaven an, ein sarmati- 
sches Volk, das im heutigen Kärnthen, Krain und Stevermark 
Platz nahm, und den Chan der Avaren als Oberherrn erkannte. 
— Das war eine schlimme Nachbarschaft. 
S. 10. 
Im Jahre 505 wagte der Bajoarische Herzog Thassilo I., 
Nachfolger Garibalds, sogleich einen Versuch, sich von der lästigen 
Kechbarschaft der Slaven zu befreien und brach mit einem Heere 
gegen sie auf. Seine tapfern Krieger siegten, und kehrten, mit 
schwerer Beute beladen, zurück. Im folgenden Jahre unternahm 
ein Haufen von 2000 Bajoariern einen zweiten Zug gegen die
	        
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