Full text: Dr. J. Milbiller's kurzgefasste Geschichte des Königreichs Bayern.

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ner Feindschaft. Als er aber seine Rechte als deutscher König 
strenge übte, die einträglichen Rheinzölle einziehen wollte, rüste- 
ten die rheinischen Churfürsten gegen Albrecht, verbanden sich mit 
Rudolph, und luden den König sogar vor das Pfalzgrafengericht. 
Doch König Albrecht, früher auf als alle, überaschte sie, und über- 
wand sie einzeln; zuerst unsern Nudolph, dem er die Vogteien 
über Nürnberg und Augsburg, Schwabeck und Schongau und 
mehrere Hohenstaufische Erbgüter abnahm, 1301. 
S. 10. 
Nun mußte sich Rudolph vor dem Steger Albrecht beugen. 
Diese Gelegenheit benützte die Mutter Mathilde, und beredete ih- 
ren jüngern Sohn Ludwig, zu verlangen, daß Rudolph ihm an 
der Regierung Antheil gebe. Denn Ludwig kam bereits heim zur 
Mutter, als wohlgebildeter Jüngling voll Wittelsbachischer Gluth, 
verwegen auf der Jagd und im Tressen. Keiner leitete so gewandt 
und keck Schiffe, Rosse und Wagen, wie er; keiner seiner Alters- 
genossen übertraf ihn an Künsten, die dem Ritter ziemen. Die- 
sen kräftigen Jüngling mußte nun Rudolph auf Albrechts Gebot 
zum Mitregenten annehmen. 
S. 11. 
Hier sey im Vorbeigehen bemerkt, daß sich Bapern durch die 
Güter der Grafen von Hirschberg vergrößerten; namentlich durch 
Sulzbach, Ammerthal, Pfaffenhofen und Werdenstein, so wie durch 
durch die Feste Rosenberg bei Sulzbach, welche ein Lehen des 
deutschen Reiches war. Den größern Theil seiner Güter vermachte 
Gebhard, der letzte Graf von Hirschberg, an das Bisthum Eichstäde. 
S. 12. 
Die gemeinschaftliche Regierung der Brüder Rudolph und 
Ludwig dauerte nur bis zum Tode Albrecht's, der durch die men- 
chelmörderische Hand seines Betters Johann von Schwaben siel 
1508. Man wählte keinen Habsburger, sondern Heinrich VII. 
von Luremburg zum deutschen König, dessen Sohn Johann auch 
König von Böhmen wurde. Diesem Heinrich VII. bing Rudolph 
ganz an, verlobte sogar seinen ältesten Sohn Adolph mir einer sei- 
ner Töchter, und versprach einige Güter am Rhein als Heiratb- 
gut. Das ertrug der feurige Bruder Ludwig nicht, und forderte
	        
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