Vorwort.
Ich habe dankbar vernonmen, dass die beiden ersten Bäude der
Monographicen aus den Gebieten des Staatsrechtes, des Völkerrechtes
und der Politik nicht ungünstig aufgenommen worden sind, und lasse
daher cine Fortsetzung folgen, in welcher weitere Fragen der inneren
Politik besprochen werden. Einzelnen dieser Abhandlungen liegen frü-
here in Zeitschriften zerstreute Arbeiten zu Grunde; allein keine der-
selben ist ohne wesentliche Umgestaltung, nicht blos in der Form son-
dern in der Sache, geblieben, so dass die neue Bearbeitung in der Regel
kaum noch eine Achnlichkeit mit dem ersten Entwurfe hat. Ich
darf hoffen, dass eine nochmalige Durchdenkung und eine längere
Lebens- und Geschäftserfahrung den itzigen Vorlagen zu gute ge-
kommen sind. Viele und wie ich glaube gerade die bedeutenderen
der vorgelegten Fırörterungen sind aber ganz neu.
Ich habe keinen Anstand genommen, über mehr als Einen wich-
tigen Gegenstand Ansichten aufzustellen, von welchen ich sehr wohl
weiss, dass sie Widerspruch, vielleicht leidenschaftliche Anfeindung
finden werden. Ohne so thöricht zu sein zu glauben, dass ich ein
Monopol der Wahrheit besitze, daher auch gerne bereit einen Irr-
thum zuzugeben, wo ich eines solchen mit Gründen überwiesen werde,
nehme ich auf der andern Seite das Recht in Anspruch meine Ueber-
zeugung unumwunden auszusprechen, da sie auch auf Gründen beruht,
oder wenigstens auf Anschauungen, welche mir als Gründe erscheinen.
Man wird mir namentlich gerne glauben, dass ich einigen For-
derungen, welche gegenwärtig für die katholische Kirche gegenüber von
dem Staate gestellt werden, nicht aus muthwilliger Streitsucht entgegen-
getreten bin. Eine solche würde mir in mehr als Einer Beziehung