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begann. Sie standen bei Danzig unter dem Oberbefehle, des
Marschalls Lefêbore und zeichneten sich bei der langen und höchst schwie-
rigen Einschließung der sehr schwer zu erobernden Festung aufs
rühmlichste aus. Aber sie litten auch unglaubliche Verluste. Die
Angriffe und Stürme auf die Festungswerke verschlangen viele; der
harte Winter in einem schon mehr nordischen Klima legte ihnen un-
endliche Beschwerden auf, und ansteckende Seuchen, die sich im Be-
lagerungsheere verbreitete, rafften eine große Zahl dahin. Fast
vier Monate lagen sie so vor Danzig, und als endlich am 24. Mai
die Stadt übergeben wurde, war ihr Häuflein gar sehr geschmolzen
und wiederum manches Sachsen Leben für eine fremde Sache
geopfert.
10. Februar.
Uettung zweier Gergleute vor Wölken.
Unglaublich groß war noch vor hundert und funfzig Jahren die Zahl
der wilden Thiere, welche in unserm Lande hausten, und unglaublich der
Schade, den sie allenthalben anrichteten. Heute laßt uns nur an ei-
nigen Beispielen aus der Geschichte des Erzgebirges erkennen, wie
zahlreich und wie gefährlich vormals die Wölfe auch in Sachsen
waren. — Am 10. Februar 1662 wurden zwei Bergleute aus
Pobershau in der Gegend von Marienberg von zwei Wölfen angefal-
len, erlegten aber beide glücklich mit den Aexten, die sie bei sich tru-
gen. An demselben Tage verfolgte ein Wolf einen Fleischer, der
Kälber nach Johanngeorgenstadt bringen wollte. Weder des Man-
nes Vertheidigung, noch den Biß des Fleischerhundes fürchtete das
Thier, sondern drängte sich vielmehr mit Beiden zugleich in die
Stadt hinein. Dort, hinter einem Düngerhaufen verborgen, lauert
es, bis ein Knabe sorglos vorübergeht, springt dann hervor und fällt
das Kind wüthend an. Zwar eilen sogleich Menschen zur Rettung
herbei und verjagen glücklich den Wolfz allein vor der Stadt fällt
dieser nochmals einen Glashändler an, der ihn mit Mühe abwehrt,
und weiterhin einen Bergsteiger, den er stark am Fuße beschädigt,
der ihn aber auch mit seinem Beile niederhaut. — Bei Elterlein
ward im dreißigjährigen Kriege ein Kuhhirt mit seiner Heerde von
sechs Wslfen angefallen. Die Kühe vertheidigten sich mit den Hörnern;
aber der Knabe und eine Ziege wurden von zwei Wölfen fortgeschleppt.
Glücklicherweise war aber Grummeternte, und viele Leute, die in der
Nähe beschäftigt waren, eilten mit Stangen und Rechen herbei und
retteten das Kind, das der Wolf säuberlich am Rocke getragen hatte;