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wiewohl vergebens, bei der neuen Kunst Hilfe. Allein auch vielfäl-
tig verfolgt wurde sie und ihr scharfsinniger Erfinder. Deshalb ging
der Letztere auch von Leipzig hinweg und nach Köthen, wo er sehr
viel Geld mit seiner Praxis gewann. Dort verheirathete er sich
zum zweiten Male mit einer reichen Französin, mit welcher er nach
Paris zog, wo er noch jeßt lebt. Er curirt hier gegen das ungeheure
Honorar von hundert oder zweihundert Francs, je nachdem die
Kranken ihn besuchen, oder er sie besucht, und hat sich natürlich auf
diese Weise ein außerordentliches Vermögen erworben. — Seine
Lehre hat fast in allen Ländern Europa's und namentlich in allen
größern Städten Deutschlands Verehrer und ausübende Schüler ge-
funden und vielen Schwerleidenden das edelste. Gut, die Gesundheit,
wiedergegeben. Sie ist jetzt, nachdem die Homöopathen von ihren
anfänglich allzustarren Grundsätzen bedeutend abgegangen sind, nach-
dem sie sich zu etwas stärkern Gaben und zu Blutentziehungen und
Ausleerungen nöthigenfalls verstanden haben, für alle innere Krank-
heiten und für alle Stände, und Lebensalter im hohen Grade
wohlthätig:
II. April.
Heriog Wilhelm IV. von Weimar geboren.
Vor Wilhelm dem Vierten gab es schon drei Herzöge gleiches
Namens in Weimar: den Einäugigen 1407, den Reichen 1425
und den Tapfern 1482. Der, welcher am heutigen Tage, den 11. April
1598, geboren ward, war der Sohn des Herzogs Johann von Wei-
mar, der Bruder des berühmten Bernhard von Weimar und der
Stifter oder Stammvater des neuen Weimarischen Herzogshauses. —
Er nahm vom ersten Anfange an am dreißigjährigen Kriege Theil
und zwar auf Seiten der protestantischen Böhmen. Da ward er aber
mehrmals schwer verwundet und endlich von Tillpy 1623 gefangen.
Der Kaiser, dem er überliefert wurde, hielt ihn sehr hart und entließ
ihn erst 1625 wieder.. Doch hatte er sich sonderbarer Weise wäh-
rend seiner Gefangenschaft bei der Kaiserin durch sehr niedliche
Drechslerarbeiten in Gunst gesetzt und hatte zum Theil dieser seiner
scheinbar unbedeutenden Kunstfertigkeit seine Befreiung zu danken.—
Als Gustav Adolph den Evangelischen zu Hilfe kam, schloß sich
Wilhelm sogleich auch an diesen an und wirkte kräftig mit zur Ab-
werfung des Joches, das Kaiser und Jesuiten geschmiedet hatten.
Aber auch dem merkwürdigen Prager Frieden 1635 trat er nebst
Johann Georg I. bei. — Nach Bernhard's Tode theilten die drei