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Brüder Wilhelm, Ernst und Albrecht das Land in drei Herzogthü-
mer: Weimar, Gotha und Eisenach, und da Wilhelm hierbei Wei-
mar bekam, so wurde er auf diese Weise des neuen Weimarher=
zogthums Stammvater. Er sorgte nun väterlich für das durch
Krieg zertretene Land; er baute das Wilhelmsschloß und ließ die
Leiche seines heldenmüthigen Bruders Bernhard von Breisach nach
Weimar holen. Er war gütig gegen Jedermann, oft rührend dank-
bar gegen alle bejahrten Diener seines Hauses und Staates und in
Religiosität und Sittlichkeit ein Muster für die Unterthanen. Sein
Tod erfolgte den 17. Mai 1662.
12. April.
Adam Zürner.
An einen Mann erinnert uns der heutige Tag, der sich vor
hundert Jahren um die Vermessung und Geographie Sachsens hoch-
verdient machte, an Adam Friedrich Zürner. Er war Pfarrer zu
Skassa bei Großenhayn, hatte aber große Vorliebe fürs Feldmessen
und für Vaterlandskunde. Er teiste daher oft umher und suchte die
geographischen Merkwürdigkeiten des Landes an Ort und Stelle zu
erforschen und jede gefundene Merkwürdigkeit genau in entworfenen
Landkarten zu verzeichnen. Der damalige Landesherr, August der
Starke, wurde auf ihn aufmerksam und freute sich sehr, seiner rüuhm-
lichen Bemühungen; er unterstüßte Zürner's Reisen auf jede erdenk-
liche Weise. So gab er unterm 12. April 1713 einen ausdrückli-
chen, sehr ernsten Befehl an alle Beamte, Räthe und Obrigkeiten
im Lande, daß sie dem Pastor Zürner bei seinen Reisen, Vermessun-
gen und Landkartenverfertigungen kräftigst beizustehen, ihm Auskunft
über Alles geben mochten, was er nur immer wünschte, und daß sie
harter Ahndung gewaͤrtig sein sollten, wofern dies nicht genuͤgend
geschehe. Eben so schenkte ihm August zu seinen Reisen einen pracht-
vollen, eigens für das Vermessungsgeschäft eingerichteten Wagen,
und Zürner konnte nun seine Lieblingsbeschäftigung mit größerer
Bequemlichkeit ungestört treiben. Freilich seine anvertraute Kirchen-
gemeinde klagte häufig, daß sie eine Heerde ohne Hirten, sei, und des-
halb legte auch Zurner endlich 1721 seine Stelle nieder und wurde
als königlicher Geograph und Landvermesser angestellt. Er bewirkte
nun das Seben der Meilen säulen an allen Landesstraßen 1722,
vollendete sodann immer mehr und mehr seine Karten von Sachsen
und lebte theils in Dresden, theils auf Reisen ganz seinem Lleblings-
fache. So wie wir dem Hiob von Magdeburg in sechszehnten
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