Full text: Tägliche Erinnerungen aus der sächsischen Geschichte.

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sich sorgfaͤltig bekannt gemacht haben muß. Dort ertheilen gegen— 
waͤrtig acht angestellte und außerdem noch mehre Privatlehrer, die 
zum Theil, wie Cotta und Reum, hochberühmte Namen haben, 
in allem Wissenswerthen Unterricht, dessen der Forstbediente nur im- 
mer bedarf. Dort sind treffliche Forstgärten, in welchen der Forstmann 
alle für ihn wichtigen Pflanzen und ihre Behandlung durch die An- 
schauung kennen lernt. Dort gibt es nicht allein treffliche Samm- 
lungen aller nöthigen Dinge, die der Forstmann und Jäger kennen 
muß, sondern auch den Tharander Wald, der zu Vermessungen und 
andern Uebungen die geeignetste Gelegenheit gibt. Ja, seitdem 1829 
auch eine Bildungsanstalt für Landwirthe mit der Forstakademie 
verbunden ist, hat der Staat auch ein kleines Landgut angekauft 
und den Oekonomie Studirenden zu ihren Versuchen eingeräumt. — 
Darum ist die Akademie zu Tharand schon von sehr heilsamem Ein- 
flusse für das Landeswohl geworden und wird es immer mehr fer- 
nerhin werden. 
15. April. 
Der Bauer Arnold. 
Unserer Achtung und Erwähnung werth sind nicht bloß Fürsten 
und andere hochangesehene Männer, die einst im Vaterlande lebten, 
sondern gerade das bescheidene Verdienst in den niedern Ständen 
verdient besondere Hervorhebung und Achtung. So gedenken wir 
heute an den Todestag des Bauers Christoph Arnold in Sommer= 
feld bei Leipzig. Er lebte von 1650 bis 1695, also fast vor zweihundert 
Jahren, und um so ehrenwerther ist es, daß er in der damaligen Zeit, 
wo die Volksbildung noch so höchst dürftig war, doch so seltne und 
vielseitige Kenntnisse besaß und sein ganzes Leben hindurch immer 
nach Vervollkommnung derselben strebte. Er war ein großer Freund 
der Naturwissenschaften und der Stemkunde. Er besaß schöne 
Sammlungen von Büchern, von Mlanzen und Steinen und die 
nsthigsten Instrumente zur Betreibung seiner Lieblingsstudien. Sein 
Haus in Sommerfeld hatte eine kleine Sternwarte, auf welcher er 
die drei damals erscheinenden Kometen so früh entdeckte als die be- 
rühmtesten Astronomen. Mit den Leipziger Gelehrten stand er in 
stetem Verkehr, und von ihnen, wie von vielen fremden, berühmten 
Männern erhielt er häusig Besuche. Aus Achtung und Liebe be- 
freite der Rath zu Leipzig sein Gut von allen Abgaben und stellte 
sein Bildniß in der Rathsbibliothek auf, wo noch jeht seine zurück-
	        
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