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Bergbegnadigungsfond — Bergpolizei.
8 370,). Weiter behandelt das Gesetz und die AVO. die Gewerkschaf-
ten (s. d.), die Kuxe (s. d.), das Schürfen (s. d.), die Muthung ((. d.),
Verleihung (s. d.), Bergpolizei (s. d.), Bergarbeiter (s. d.), Revierver-
bände (s. d.), Zwangsenteignung (s. d. E.), Bergschäden (s. d.), Erb-
stolln (s. d.), Bergwerkswässer (s. d.), Halden (s. d.), Bergbehörden (s. d.),
den Raseneisenstein (s. d.), die Bergwerksabgaben (s. d.) und den Berg-
begnadigungsfond (s. d.). Die bürgerlichrechtlichen Bestimmungen in
88 48, 49, 52, 169, 171 des Ges. und die dazu gehörigen Ausführungs-
bestimmungen sind abgeändert durch Ges. vom 18. März 1887 S. 27
und AVO. vom 19. März 1887 S. 33.
Bergbegnadigungsfond. An Stelle der früheren Abgabenbefreiungen und
der dem Bergbau aus verschiedenen Abgaben zugeflossenen Zuschüsse ist
im Staatshaushalt ein jährlicher Betrag von 57000 — mit der Maß-
gabe zur Verfügung gestellt worden, daß dadurch Einrichtungen zu Be-
förderung des Bergbaues getroffen werden (Ges. vom 6. December 1834
S. 473 8 3, AUO. vom 6. December 1834 S. 478 S8 7, Ges. vom
22. Mai 1851 S. 199 § 287, Ges. vom 16. Juni 1868 S. 353
§ 183, AVO. vom 2. December 1868 S. 1294 §§8 166—172).
Bergbehörden. Die Bestimmungen hierüber enthält Abschnitt XI des
Bergges. vom 16. Juni 1868 S. 353 und der AVO. vom 2. December
1868 S. 1294. Darnach ist als Ministeralbehörde in den nach dem
Berggesetze zu behandelnden Geschäften der Regel nach das Finanz-
ministerium zuständig (Ges. § 174), wodurch sich die auf die Zuständig-
keit des Ministeriums des Innern bezüglichen Bestimmungen in §§ 7—9
der VO. vom 26. Juni 1851 S. 285 erledigen. Dagegen verbleibt
es bei der gemeinschaftlichen Zuständigkeit beider Ministerien bei Recursen
und nicht erfolgter Einigung der Unterbehörden über die Entschädigung
wegen Ueberlassung des zum Bergbau erforderlichen Grundeigenthums
(Zwangsenteignung E) auch ferner (A#VO. vom 22. August 1874 S. 125
§ 19, und Bergges. 8 1348). Die Rerursfrist ist hier eine 14tägige
(VO. vom 22. August 1874 S. 125 § 19, und Bergges. §§ 134,
135f), wogegen im Uebrigen die 10 tägige Recursfrist fortbesteht (obige
A#O. vom 22. August 1874 § 198 und Bergges. § 176). Die erste
Instanz bilden theils das Bergamt zu Freiberg mit den ihm beigegebe-
nen Berginspectoren und Bergschiedsgerichten (s. d.), theils die allge-
meinen Verwaltungsbehörden nach Maßgabe der unter „Bergpolizei“
dargestellten Zuständigkeitsgrenzen (Bergges. § 174, Bek. vom 1. De-
cember 1868 S. 1293). Ueber die Zuständigkeit in Sachen der Knapp-
schaftscassen s. d. Die Taxordnung des Bergamtes giebt Ges. und
Verordn-Bl. von 1868 S. 409, die Abgrenzung der 5 Berginspections-
bezirke Bek. vom 18. September 1884 S. 308.
Berginspectoren, s. Bergbehörden.
Bergpolizei. I. Die eigentliche Bergpolizei (Betriebssicherheit, Absper-
rung der Felder, Betriebsstärke, Betriebspläne, Rißwesen, Markscheider-
wesen, Grubenbesuch, Betriebsbeamte 2c.) gebührt dem Bergamte (Abschn. V.
Cap. 1 des Bergges. vom 16. Juni 1868 S. 353 und der A#O. vom
2. December 1868 S. 1294, sowie § 65, des Gesetzes). Infolgedessen