126 Bergschäden — Berichtigungsverfahren
ersichtlichen Bestimmungen über Bekanntmachung polizeilicher Vor-
schriften.
Bergschäden. Von den Bergwerksbesitzern ist Entschädigung zu
leisten sowohl für Schäden, die einem Berggebäude durch andere Berg-
werkseigentümer infolge des Betriebes verursacht werden, welchenfalls
die Entscheidung dem Bergschiedsgericht (s. d.) überwiesen werden kann
(Bergges. vom 16. Juni 1868 S. 353 § 120), als auch für Schäden,
die fremden Fluren, Gebäuden, Anlagen an der Oberfläche oder anderen
Gegenständen durch den Grubenbau zugefügt werden, sog. eigentliche
Bergschäden (Abschn. VIII Kap. II des obigen Ges. und der AVO. vom
2. Dez. 1868 S. 1294).' Uber die Zuständigkeit s. Bergbehörden.
* Zu 8§ 140, 141 s. Reichsger. 15. Febr. 1902 (PVB. XXIII 5680.
Bergschiedsgerichte. Für Streitigkeiten der Bergarbeiter mit
ihren Arbeitgebern bestehen 5 Bergschiedsgerichte, auf welche die Vor-
schriften über Gewerbegerichte (s. d.) mit den Einschränkungen in § 82
des BGes. vom 29. Sept. 1901 S. 353 Anwendung finden. Die Beisitzer
werden je zur Hälfte den Arbeitern und Arbeitgebern entnommen; die
B. haben auch als Einigungsämter zu wirken (Ges. vom 5. Alüärz 1892
S. 11, VO. vom 1. April 1898 S. 27, BO. vom 18. Dez. 1900 S. 959,
Entsch. vom 11. Juli 1894, Fischer XVI 62, und soweit hierdurch nicht
erledigt Ges. vom 2. April 1884 S. 97 §8 68—87, 90, ABO. vom
20. Okt. 1884 S. 315). Gegen die Entscheidungen der B. ist die An-
fechtungsklage nachgelassen, s. Bergbehörden. Uber die Zuständigkeit
der B. in Knappschaftssachen s. d.
Bergwerksabgaben s. Bergbau II.
Bergwerksaktien s. Bergbau II.
Bergwerkswässer. Das Verfügungerecht über die erschrotenen
Gewässer steht innerhalb des Grubenraumes dem Eigentümer, außer-
halb dem Bergamte im Wege der Verleihung (s. d.) zu (Abschn. IX
des Bergges. vom 16. Juni 1868 S. 353 und der A#O. vom 2. Dez.
1868 S. 1294). Das BRecht, andere Wässer zu Bergwerksanlagen zu
benutzen, wird vom Bergamte nach Einvernehmen mit der Orts-
verwaltungsbehörde erteilt (Ges. § 181, AB#. 88 160—164).
Bergwesen s. Bergbau.
Berichte an Oberbehörden, deren Form, s. Behördenkorrespondenz.
Berichtigungsverfahren. I. Berichtigung von Entscheidungen.
Schreibfehler, Rechenfehler und ähnliche offenbaren Unrichtigkeiten, die
in einer gerichtlichen“" oder verwaltungsgerichtlichen Entscheidung vor-
kommen, können jederzeit von Amts wegen berichtigt werden (CP0O.
§ 319, Ges. vom 19. Juli 1900 S. 486 8§8 59, 68 4, 81 2). Wird
ein Parteianspruch oder der RKostenpunkt übergangen, so kann das
Urteil ergänzt werden (CPO. § 321, Ges. vom 19. Juli 1900 §§ 60,
68 4, 81 2). Eine Ergänzung des Tatbestands im Sinne von CPO.
§ 320 kennt das Verwaltungsstreitverfahren dagegen nicht; § 59 be-
handelt nur die Fälle, in denen der Wortlaut der Entscheidung dem