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(. d.), Kirchspiele (s. d.), Schulbezirke (s. d.), Heimatsbezirke (s. Orts-
armenverbände) usw.
3. Die Parochial= und Schulverhältnisse in den Grenz-
bezirken sind durch Verträge geordnet. Sie sind bezüglich Preußens
veröffentlicht durch Bek. vom 6. Okt. 1865 S. 601, Art. 21 des
Friedensvertrags vom 26. Okt. 1866 S. 211 mit Ausführungsbestim-
mungen im Cod. 116 und, soweit hierdurch nicht erledigt, Art. II der
Hauptkonvention vom 28. Aug. 1819 S. 237 mit Ausführungsbestim-
mungen in den Bek. vom 25. April 1883 S. 28, 18. Aug. 1884
S. 293, 4. Nov. 1891 S. 92, 3. Nov. 1891 S. 90, 22. Febr. 1894
S. 84, 6. April 1899 S. 202 und 6. Dez. 1902 S. 491, bezüglich
Altenburgs durch Bek. vom 5. Dez. 1850 S. 280, bezüglich Reuß 6. L.
durch Bek. vom 6. Dez. 1860 S. 181, 20. Nov. 1876 S. 501,
13. Febr. 1882 S. 25, 29. Okt. 1883 S. 78, 5. April 1892 S. 79,
1. April 1895 S. 41, 15. April 1898 S. 41, 16. Febr. 1899 S. 20,
21. Juni 1899 S. 154 und 30. Mai 1900 S. 260. Weitere Be-
stimmungen enthält BO. vom 15. Mlärz 1865 S. 111 (das Trauungs-
recht im Verhältnis zu Bayern betr.) und Ubereinkommen vom 21. Jan.
1879 S. 178 (OÖsterreich betr.). Die Bestimmungen über die Fixation
der Gebühren enthält Cod. 656.
4. Grenzwege, Wegegrenzen, Flußgrenzen. Wenn die G.
zwischen Gemeinden und Gutsbezirken auf einem öffentlichen Wege
hinlaufen, liegt die Unterhaltungspflicht im Zweifel jedem Teile zur
Hälfte ob, doch empfiehlt es sich, an Stelle der gemeinschaftlichen Unter-
haltung eine verhältnismäßige Querteilung treten zu lassen. Dagegen
vermag der Umstand, daß die G. längs des Weges hinläuft, an der
gesetzlichen Wegebaupflicht ([. Straßenbau B) der Gemeinde oder des
Gutsbezirks, in dessen Bezirke der Weg selbst liegt, nichts zu ändern
(Ges. vom 12. Jan. 1870 S. 5 § 13 mit Berichtigung S. 44). Ver-
änderungen der Gemeindegrenzen haben die Veränderung der Wege-
baupflicht von selbst zur Folge (s. Straßenbau B UI 3). Bei der Ab-
rainung der Straßengrenzen soll der Grenzstein auf dem Grenzpunkt
liegen (s. Straßenbau A). Für die Baupflicht von Brüchen (s. d.)
haften die Ufergemeinden als Gesamtschuldner. — Die Flußbetten
sind den angrenzenden Gemeinden überwiesen worden (s. Gemeinde-
bezirke 3).
5. Baugrenzen. Von den baupolizeilichen Vorschriften werden
die Grenzverhältnisse berührt durch die Bestimmungen in §§ 88, 89,
95 des Bauges. (s. Bauwesen XII 1), sowie über Brandmauern (s. d.),
offenes und geschlossenes Bauen (s. Offene Bauweise), Stellung der
Hinter= und Seitengebäude (s. Hofräume). Eine Verpflichtung, auf
Privatrechte des Nachbarn Rüchsicht zu nehmen, besteht für die Bau-
polizeibehörde in der Regel nicht (s. Nachbarrecht 1).
6. Die privatrechtlichen Bestimmungen gibt BE. S§ 903
bis 924, namentlich §§ 919—924 (Grenzregulierung, gemeinsame