Full text: Handwörterbuch des Sächsischen Verwaltungsrechts. Zweiter Band (L-Z). (2)

56 Militärmusikkorps — Militärpensionen 
gegen die vom Bundesrate festgesetzten Tarifsätze zu bewirken (RGes. 
8 15). Auch die Schäden, die durch Benutzung von Grundstücken zu 
Truppenübungen, sowie durch Benutzung von Brunnen und Tränken 
entstehen, werden aus Militärfonds vergütet. Die Feststellung der 
Schäden“ erfolgt unter Ausschluß des Rechtswegs durch Kommissionen, 
die aus dem Amtsh., einem Offizier, einem Militärbeamten und zwei 
vom Bezirksausschuß gewählten Sachverständigen bestehen (RGes. 
88 11 - 14, RErlaß vom 13. Juli 1898 8 14 und, soweit hierdurch 
nicht erledigt, VO. vom 17. Aug. 1876 S. 315). Obere Zivilbehörde 
im Sinne des Erlasses vom 13. Juli 1898 ist die Kreish. (MVO. vom 
4. April 1900, SWB. 104). — Die Beschaffung von Truppenübungs-, 
Exerzierplätzen und Schießständen erfolgt nach den Vorschriften 
des Enteignungsges. (Ges. vom 24. Juni 1902 S. 153 §§ 92, 96, 
MVDO. vom 13. Mai 1887, Fischer VIII 260, SWB. 112). — Die 
sonstigen Ausführungsbestimmungen betreffen die Marschgebührnisse 
(s. d.) einbeorderter Heerespflichtiger und den Bekleidungsaufwand für 
Rekruten (s. d.). 
*Die Klage auf Unterlassung der Benutzung des Grundstücks ist aus- 
geschlossen (Reichsger. 20. Okt. 1900, Reger XXI 101). 
Militärmusikkorps, sächsische, bedürfen in der Regel keines 
Wandergewerbescheins (s. d. Uh s. auch Abzeichen. 
Militärpapiere. Die M. des Beurlaubtenstandes nennt § 112 
der Wehrordnung von 1901 S. 191. Hervorzuheben sind der Aus- 
schließungsschein (§ 37), der Ausmusterungsschein (§ 38), Landsturm- 
schein (§ 39), Ersatzreservepaß (§ 40), Auslosungsschein (§ 67), Ur- 
laubspaß (§ 73), Meldeschein für den freiwilligen Eintritt (§ 84), 
Annahmeschein (§ 85) und Berechtigungsschein (§ 88). Im übrigen 
s. Legitimationspapiere. 
Ailitärpensionen. Die Pensionierung und Versorgung der 
Militärpersonen und ihrer Hinterbliebenen, einschließlich der Verstüm- 
melungszulagen, Invalidenversorgung usw. beruht auf den BRes. vom 
27. Juni 1871 S. 275, 4. April 1874 S. 25, 17. Juni 1878 S. 127, 
21. April 1886 S. 78, 17. Juni 1887 S. 237, 5. Alärz 1888 S. 65, 
22. Alai 1893 S. 171, 14. Jan. 1894 S. 107, 13. Juni 1895 S. 161, 
22. Mai 1895 S. 237, 18. Aug. 1896 S. 604 Art. 49, 1. Juli 1899 
S. 339, 31. Alai 1901 S. 193 sowie auf den Landesges. vom 24. Jan. 
1874 S. 6 und 25. Mai 1902 S. 129. Ausführungsbestimmungen 
enthält Bek. und A#BO. vom 31. Alärz 1875 S. 221, 22. März 1894 
S. 101, 11. Mai 1894 S. 135, 9. Aug. 1895 S. 84, 20. Mai 1898 
S. 63, 27. März 1899 S. 23 Pkt. 4 und 30. NAov. 1901 S. 175. 
Beim Ableben des Unterstützten noch nicht erhobene kaiserliche Geld- 
unterstützungen werden den Erben ausgezahlt, wenn der Bezugsberech- 
tigte die Bewilligungsordre noch erlebt hat (MVO. vom 27. Aug. 
1901, SWB. 206). Sonstige Bestimmungen betreffen die Steuer- 
befreiung der Verstümmelungszulagen (s. Steuerbefreiung), die Hinzu-
	        
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