Full text: Geschichte des deutschen Volkes.

IX 
Werke, an dem unsre edelsten Männer schaffen, und zu dem diese Schrift 
nur ihr bescheidenes Sandkorn reicht, Gedeihen, damit es auch fernerhin 
eine Lust bleibe, deutsche Geschichte zu schreiben, zu lehren und zu lernen! 
Berlin, Königs Geburtstag, den 22.- März 1867. 
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Aus dem WVorwork zur drikten Auflage. 
  
. . . Dem Buche ist das seltene Glück zu Theil geworden, in seinen 
drei einander folgenden Auflagen jedesmal mit einem ruhmvollen Abschnitte 
auf der Bahn unserer vaterländischen Entwickelung zusammen zu fallen: 
Bei seinem Erscheinen 1864 mit der Befreiung Schleswig-Holsteins, jener 
That, in der Preußen, und ihm angeschlossen das übrige Deutschland, seiner 
Kraft mit seiner hohen Aufgabe sich bewußt wurde; bei der zweiten Auf- 
lage 1867, nachdem die schmerzvolle, aber unvermeidliche Abrechnung mit 
Oesterreich geschehen, mit der Gründung des Norddeutschen Bundes; diesmal, 
bei der dritten, mit dem herrlichen Wiederaufbau des deutschen Kaiserreiches 
unter einem Helden und Herrscher, den an Würde und Größe keiner der 
früheren Kaiser überragt, nicht Karl der Große, nicht Otto, nicht Barbarossa. 
Solche Zeiten unseres Volkes erlebt zu haben, ist Gnade von Gott; noch 
Größeres zu wünschen, wäre Vermessenheit. Aber daß da bleibe und inner- 
lich gedeihe was nun geschaffen, dafür soll unser Herz glühen, dafür soll 
Kopf und Arm schaffen. Dafür will auch dies Büchlein ferner wirken: es 
hat Vieles Raum neben einander im neuen Reiche! 
Berlin, in den Ostertagen 1871. 
Vorwork zur achten Auflage. 
Wennschon der Unterzeichnete sich von vornherein wohl bewußt war, 
mit der Besorgung der neuen Auflage von Dr. David Müllers „Geschichte des 
deutschen Volkes“, die ihm die geehrte Verlagsbuchhandlung nach dem am 
20. Juli 1877 erfolgten Tode des verdienten Herrn Verfassers anvertraut, 
eine Arbeit ebenso voll von Schwierigkeit als Verantwortlichkeit übernommen 
zu haben, so ist ihm doch erst im Laufe der Arbeit die Größe seiner Auf- 
gabe ganz klar geworden. Dem Urtheile der Fachmänner muß er es über- 
lassen, ob er sie einigermaßen gelöst; nur wie er sie verstanden, will er hier 
in aller Kürze angeben. 
Daß bei einem so weit verbreiteten Buche, wie das vorliegende ist, 
das in so kurzer Zeit der deutschen Schule ein werthvolles, fast unentbehr- 
liches Hilfsmittel, dem deutschen Hause ein Liebling geworden ist, für den
	        
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