Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

Den zweiten Schrei, den sie ausgab, 
Ruft sie ihren Bruder in der Schenke an. 
Den dritten Schrei, den sie ausgab, 
Ruft sie ihren Gott im Himmel an. 
Schön Ulrich in ein Haus neintrat. 
Schön Ulrich, was sehn deine Schuh' so roth, 
Sie sehn wie lauter Liebesgluth? 
Was solln denn sehn meine Schuh' nicht roth? 
Ein Täublein hab' ich erstochen todt. 
Das Täublein, das du erstochen hast, 
Hat meine Mutter auf die Welt gebracht; 
Sie hat es gefüttert mit Semmel und Wein — 
Das war meine Schwester Trautendelein. 
Trautendelein wurde gefunden, 
Schön Ulrich wurde gebunden. 
Trautendelein wurde in's Grab gesenkt, 
Schön Ulrich wurde auf's Rad gehängt. 
Trautendelein haben die Glocken geklungen; 
Schön Ulrich haben die Raben verschlungen. 
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