Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

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Feinsliebchen, bist du drinnen? 
Mach' mir ein wenig auf! 
Mich friert an meine Finger, 
Der Thau, der fällt mir auf. 
Aufmachen wollt' ich dir gerne, 
Einlassen kann ich dich nicht; 
Ich hab' mich mit einem verschworen, 
Keinen andern lieb' ich nicht. 
Hast du dich mit einem verschworen, 
Keinen andern liebst du nicht, 
So reich' mir deine schneeweiße Hand! 
Vielleicht erkennst du mich. 
Du riechst nach kühler Erde, 
Du riechst nach Todtengruft. 
Es sind ja achthalb Jahre, 
Daß mich mein Jesu ruft'. 
Weck' auf dein Vater und Mutter, 
Weck' auf deine ganze Freundschaft, 
Weck' auf dein Bruder und Schwester! 
Die Hochzeit ist bereit. 
Dann trägst du ein grünes Kränzchen 
Mit rother Seide geziert — 
Dies ist die Krone des Lebens, 
Die dich zum Himmel führt.
	        
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