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sondern recht eigentlich ein Familienbuch werden möchte,
ist manches unterdrückt, was das Volk unverhohlen
auszusprechen pflegt; auf diese Weise hervorgerufene
Auslassungen sind in der Regel durch Reihen von
Punkten gekennzeichnet, so daß das Bild des Verses
bewahrt blieb; an etwa drei Stellen hat der Heraus-
geber in derselben Absicht einen Ausdruck durch einen
anderen ersetzt, was man damit entschuldigen möge,
daß das Volk selbst mitunter so verfährt; nament-
lich wenn man es mit Sängerinnen zu thun hat —
und die trifft man viel häufiger als Sänger —
könnte es vorkommen, daß man so zurechtgemachte
Liedformen für die ursprünglichen nähme.
Das meiste, was die Sammlung bietet, ent-
stammt dem sog. Obererzgebirge; Ortsbezeichnungen
sind deshalb nur den Nummern beigeschrieben, die
über diesen engeren Kreis hinausweisen.
Die erste Abtheilung enthält die größeren Lieder;
sie sind so in Gruppen geordnet, daß den Vater-
lands= und Kriegesliedern die Liebes= und Abschieds-
lieder, diesen die Balladen, ihnen endlich die Stände-
und Scherzlieder folgen; doch schien es nicht geeignet,
die Gruppen äußerlich von einander abzutrennen.
Diese Lieder zeigen meist die Formen der Schrift-