Full text: Volkslieder aus dem Erzgebirge

XIX 
demgemäß ist bald a, bald o geschrieben, dieses mit 
einer Neigung nach a hin, jenes mit einer Neigung 
nach o hin zu sprechen. Derselbe Laut tritt da ein, 
wo nach schriftd. c# ein n ausgefallen ist, z. B. a 
— an; solches a ist immer lang. 
bezeichnet den Ausfall eines Vocals mit Be- 
wahrung der Silbe (zum Unterschied von ); Worte 
wie oder, auß'n, Rädll sind also zweisilbig zu lesen. 
Länge und Kürze der Vocale sind durch die 
sonst üblichen Mittel (Verdoppelung, Vereinfachung 
des folgenden Consonanten, Doppeloocal, ie, Dehnungs- 1 
angedeutet; in iech wäss net (ich weiß nicht) z. 
hat iech abbweichend Vocallänge, wäss lt 
Wo b erweicht ist, wird es durch w gegeben. 
m aus —hen entstanden ist der Deutlichkeit wegen 
in der Form bu dargestellt (also grabn — graben, 
aber gram zu sprechen). 
g bleibt im Anlaut und vor l unerweicht, also 
genr — jener, vorläg ln — verläugnen; sonft ist 
es erweicht wie im Sächsischen überhaupt, z. B. in 
gelegt. 
ang ist zur Bezeichnung des gutturalen Nasals 
auch da verwendet worden, wo er abweichend von 
der Schriftsprache für —gen, chen eintritt (saung
	        
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