8 Der Nachrichtendienst der Obersten Heeresleitung.
Umgebung des Chefs. Um sie herum gruppierten sich die anderen Ab-
teilungen des Generalstabs: die Zentralabteilung für Personal= und all-
gemeine Angelegenheiten, die Abteilung fremde Heere, die politische Ab-
teilung und die Abteilung III B. Der Chef des Generalstabs war jederzeit
für jeden Abteilungschef zu sprechen. Die Arbeitszeit war nicht begrenzt.
Unter dem Generalfeldmarschall v. Hindenburg befahl dieser oder be-
stimmte der Erste Generalquartiermeister den Umfang des ihm Vorzu-
tragenden. Gemeinschaftlicher Vortrag der Abteilungschefs fand nicht
statt. Über die Lage auf den Kriegsschauplätzen wurden sie durch die
Operationsabteilung unterrichtet. Im übrigen hatten sie die für die Zu-
sammenarbeit notwendige Fühlung selbst herzustellen.
Ein gleiches Zusammenarbeiten fand mit den übrigen Formationen
und den Vertretern anderer Behörden im Gr. H. Qu. statt. Es waren
dies die dem Generalquartiermeister unterstellten Formationen, der Feld-
eisenbahnchef, der Kommandierende General der Luftstreitkräfte und der
Nachrichtenmittel, sowie die Vertreter des Reichskanzlers, des Auswärtigen
Amts, des Kriegsministers, des Reichsmarineamts und des Admiralstabes
sowie die Militärbevollmächtigten Bayerns, Sachsens, Württembergs und
der Verbündeten.
Seine Majestät der Kaiser bewies sein lebhaftes Interesse an allen
Arbeitsgebieten des Generalstabs bei zahlreichen Gelegenheiten, wenn er
die Abteilungschefs zu sich einlud oder den Generalstab besuchte.
In der Heimat versah die Geschäfte des Generalstabs auf dem Gebiet
der Personalien, des Eisenbahnwesens und der Abteilung III B der stell-
vertretende Generalstab in Berlin.
Der stellvertretenden III B in Berlin fielen im Rahmen des gesamten
III B-Dienstes wesentliche Aufgaben im Heimatgebiet zu. Unabhängig
von ihr erhielt das Kriegspresseamt die Weisungen der HO. H. L. durch den
TChef III B. Nur der Nachrichtendienst war dem Chef III B im Gr. H. Qu.
allein unterstellt.
Dem Nachrichtendienst der O. H. L. wurden nacheinander erschlossen:
die Kriegsschauplätze durch die Nachrichtenoffiziere bei den Oberkom-
mandos der Heeresgruppen, Armeen und bei den verbündeten Heeren,
das Ausland durch den geheimen Nachrichtendienst,
die deutschen Nachrichtenquellen in der Heimat durch den Inlands-
Nachrichtendienst,
die deutsche und die ausländische Presse durch das Kriegspresseamt.
Die Selbständigkeit jeder Gruppe war durchgeführt. An der Spitze
einer jeden leitete ein Stabsoffizier im Gr. H. Qu. unabhängig von den