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der Anzug vierzig Mark kostet. Wer sich ein Paar Stiefel be-
stellt, hat das Interesse, sie möglichst billig zu bekommen; der
Schuhmacher aber, der sie macht, hat das Interesse, möglichst
viel Geld dafür zu bekommen. Und ebenso geht es mit allen
Dingen, die wir brauchen und kaufen; eigentlich ist es wunder-
bar, daß dabei nicht noch mehr Zank und Streit entsteht.
Sehr groß ist auch der Widerstreit der Interessen
zwischen den Lohnherren und den Arbeitern. Der Arbeiter
hat das Interesse, daß er möglichst hohen Lohn bekommt,
der Lohnherr, dem die Werkstatt oder die Fabrik oder der
Hof oder das Gut oder das Geschäft gehört, hat das Inter-
esse, daß er möglichst niedrigen Lohn zahlt. Denn der
Arbeiter muß ja von seinem Lohne alles bezahlen, was er
braucht und was seine Frau braucht und was seine Kinder
brauchen. Wenn er dann zu niedrigen Lohn bekommt, dann
hat er oft nicht Geld genug, um seinem Jungen ein Paar
Stiefel oder einen neuen Anzug zu kaufen, wenn auch die
alten Sachen zerrissen sind; und oft muß er seine Kinder mit
ein paar Kartoffeln abspeisen, wenn auch der Arzt gesagt hat,
daß die Kinder kräftige Nahrung, also mehr Fleisch haben
müssen. Der Lohnherr aber könnte ja ganz gut mehr zahlen,
wenn er nur den einen Arbeiter hätte; aber wenn der eine
mehr bekommt, dann wollen natürlich auch alle anderen gleich
mehr haben, denn sie sagen sich: „Der arbeitet doch auch
nicht besser wie wir.“ Und da muß doch der Lohnherr sehr
rechnen, wenn es ihm nicht selber schlecht gehen soll. Denn
wenn der Gutsherr allen seinen Tagelöhnern zusammen mehr
Geld bezahlt, als er für sein Getreide wieder bekommt, dann
behält er ja für sich und für das, was er und seine Familie
brauchen, gar nichts übrig! Ebenso geht es einem Fabrik-
herrn, wenn er zu hohe Löhne zahlt. Wenn er sich nun
auch ganz genau ausgerechnet hat: „So und so viel Meter
Zeug stellt die Fabrik her, so und so viel Geld bekomme ich