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Himmelskörper ein neues Sternbild unterschieden, dann jubelte sein
jugendliches Herz vor Freude. Diese ging in Entzücken über, als er
in Dresden bei einem Antiquar eine vollständige Himmelskarte und
ein leicht verständliches astronomisches Werk fand.
Noch hatte Pahlitzsch keinen Tubus (Fernrohr) gesehen. In
seiner Nähe wohnte ein Zwirnhändler, welcher sich in seinen Frei—
stunden ebenfalls mit der Kenntniß der Natur beschäftigte. Hier lernte
er jenes Instrument zuerst kennen und anwenden. Unterstützt mit
diesem neuen Hilfsmittel, setzte er seine Forschungen am gestirnten
Himmelsgewölbe so rastlos fort, daß seine astronomischen Kenntnisse
sehr bald in den weitesten Kreisen die allgemeinste Aufmerksamkeit
erregten.
Als der fleißige Jüngling mit dem erfüllten 21. Lebensjahre
das väterliche Gut übernahm, finden wir den jungen Bauer Pahlitzsch
am Tage auf dem Hofe, im Stalle, in der Scheune, im Garten, auf
dem Felde entweder anordnend, oder selbst mit zugreifend. Abends
aber unterhielt er sich mit seinen Freunden, und diese waren seine
Bücher und Instrumente. Durch rastlose Thätigkeit und weise Ord-
nung erübrigte er sich so viel, daß er bedeutende Summen zur Ver-
größerung seiner Bibliothek und zur Vermehrung seiner Sammlungen
von Mikroskopen, Fernröhren und anderen Instrumenten verwenden
konnte. Um seine Kenntnisse in der Pflanzenkunde zu erweitern, er-
baute er in seinem Garten eine große Anzahl ausländischer Gewächse.
Vielen seiner Standesgenossen erschienen Pahlitzschens Bestre-
bungen als ein Räthsel und sie hielten ihn für einen Sonderling.
Spottweise nannten sie ihn „Sterngückler“ und „Bauernprofessor“.
Der Weise läßt sich aber durch den Unverstand anderer nicht stören.
Auch Pahlitzsch schritt ruhig auf der eingeschlagenen Bahn fort.
Rlötzlich sollte sein Name eine Bekanntschaft in der ganzen Gelehrten-
welt Europas erlangen. Dies ging so zu. Im 18. Jahrhunderte
lebte in England einer der berühmtesten Astronomen, Namens Halley
(K 1742). Einen großen Theil seiner Zeit verwendete dieser gelehrte
Mann auf Berechnung der Kometenbahnen und behauptete unter
anderem, daß der in den Jahren 1531, 1607 und 1682 erschienene
prachtvolle Komet ein und derselbe sei. Von der Gewißheit seiner
Behauptung fest überzeugt, kündigte Halley das Wiedererscheinen
dieses Kometen auf die Jahre 1758 und 1834 an.
Im Jahre 1758 kam den Astronomen bei sternhellen Nächten
fast kein Schlaf in die Augen. Sie durchforschten den Himmelsraum
mit größter Sorgfalt, und schon neigte sich das Jahr zu Ende, ohne
daß von dem gehofften Kometen eine Spur aufgefunden worden wäre.
Da jubelten Unwissenheit und Unverstand, da triumphirten die Feinde
der Wissenschaft, daß nach ihrer Meinung ein Gelehrter abermals
ein Hirngespinnst zu Tage gefördert hätte.