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Heftige Erdbeben, gewaltige Wasserfluten, furchtbare Hagelwetter
suchten verschiedene Länder der beiden Erdtheile heim. Auch in
unserem engeren Vaterlande wurden in verschiedenen Gegenden die
hoffnungsvollen Aussichten auf eine reichgesegnete Ernte in wenig
Minuten durch Hagelschlag vernichtet. Im Monat Juni 1880 wurde
ganz besonders die Oberlausitz durch große Wasserfluten auf außer—
ordentliche Weise betroffen.
So haben wir die wichtigsten Ereignisse in unserem lieben
Sachsenlande zu unserer Kenntniß gebracht. Wir haben unser Vater—
land groß und einflußreich gesehen; wir haben aber auch Zeiten
kennen gelernt, zu welchen es von anderer Habgier und Herrschsucht
aus seiner Stellung verdrängt wurde. Wir haben es begleitet durch
böse und gute, durch trübe und heitere Zeiten. Schien es auch manch-
mal, als sollte es des Krieges Drangsal und der Feinde bösem Rath
und Willen erliegen, immer und immer wieder bewährte sich das Wort:
„Man kann Sachsen alles nehmen, nur nicht den Segen
Gottes."“ Zwar sind jetzt die unserem Vaterlande gezogenen Grenzen
eng; es giebt aber noch eine Größe, durch welche sich ein Volk
nach außen hin Achtung und Geltung verschaffen kann. Was machte
das alte Athen groß? Was machte es berühmt für alle Zeiten?
War es der Umfang seines Gebietes? War es die Größe seiner
Heeresmacht? Nichts von dem; wohl aber war es die Höhe der
Bildung, auf welche sich Athens Bewohner geschwungen. Hat
nicht Sachsen in dieser Beziehung von jeher in der Reihe der
europäischen Staaten mit den ersten Rang eingenommen? Ist nicht
von Sachsen aus die Reinigung der christlichen Kirche in ihren Lehren
und Gebräuchen ausgegangen? Sind nicht viele seiner Anstalten
zu Musteranstalten anderer Länder geworden? Zählte man nicht
zu allen Zeiten die Sachsen mit zu den gebildetsten Völkern Europas?
Befinden sich nicht seine staatlichen, seine industriellen, seine land-
wirthschaftlichen Verhältnisse in blühendem Zustande? Steht Sachsens
Regentenhaus nicht hochgeachtet in ganz Europa da? —
An diesem Lande und seinen Fürsten sollten wir nicht mit
unverbrüchlicher Treue hangen? Diesem Lande und seinen Fürsten
sollten wir nicht die ungetheilteste Liebe schenken?
Der Name Sachsen hat allerorts einen guten Klang. Diese
Thatsache sei nicht blos unser Stolz, sie sei uns auch ein Ansporn,
dieses Namens Glanz und Ruhm in seiner Lauterkeit zu erhalten
und immer mehr fördern zu helfen.
„Gott hat geholfen! Gott hilft noch! Gott wird weiter helfen!“
Druck von Julius Klinkhardt in Leipzig.