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morgen oder übermorgen auch drei oder vier Dukend
Telegramme und zwar int gegentheiligen Sinne vorlegen.
Zum Schluß nodh ein Wort, das Herr Profefjor
Dr. Edel gebracht hat: „Das Baterland appellirt an
Ste”, hat er ung zugerufen. a, meine Herren, Das
Baterland appellivt an uns, e8 ift unjer Bayern, welches
durch die Annahme diefer Verträge in die eijerne An:
armung der Borufiia hineingetrieben werden fol, und
diefes Bayern ruft mit lauter Stimme an unfer Herz,
daß wir e3 durc) ein lautes „Nein!” vor diefem Schidjal
bewahren jollen.
Es ift aber nicht bLos das bayerische Land, es ift
and Deutfchland mit feinen freien, ich gegenfeitig
cwordinirten Staaten, aud) das it es, weldyes an unfere
Herzen appelirt. Und Deutjchland ruft ums zu: „Wenn
Shr das Aftergebilde eines Deutjchlands jeßt annehmt,
dann wird nie mehr, wenigftens auf lange Jahre hinaug
nicht mehr, Gelegenheit gegeben fein, ein wahres, wirt:
liches Deutjchland zu conftituiren. Darum, im Snterefje
eines wahren, wirklichen Deutjichlands, weife ich durc
ein entichiedenes „Nein” das After-Deutichland ab.
XIV.
Htede des Abgeoröneten Dr. Piahler,
gehalten am 20. Junuar 1871.
tr De
Meine Herren! Da wir nod immer in Quaran-
täne gehalten werden, jo bin auch ih nod zum
Wort gekommen. Bevor id) auf den Gegenjtant
jelbjt zu veden komme, habe ich einige Worte zur Ab-
wehr zu jprechen. Herr v. Schlör hat ung gejagt, die
Souveränität unjeres Königs werde nicht hingegeben,
e8 werde blos die Modalität in der Ausübung bingegeben.
Kun, meine Herren, mir ift da ein jeltfamer Gedanke
gelommen; id) feße voraus, daß Herr v. Schlör Staats:
vbligativnen oder Oftbahnaftien hat; num, wie wäre es
denn, wenn ich ihm die Souveränität und das Cigentbum
diefer Aktien liege und er mir die Modalität des Eoupon$-