Full text: Reden der verfassungstreuen Patrioten in den bayerischen Kammern über die Versailler Verträge.

178 
lahende Erbe? Der großpreußiide Mili- 
täritant. Vor einigen Jahren hieß e8, dag Preußen 
zum Schuge"Deutjchlands zu große Caften zu tragen 
babe und biejelben auf unjere Schultern zu ver: 
theilen wipufche, Dann würde Steinen zu wehe ge: 
icheben. Aber e8 tritt der eigenthimliche Jal ein, 
daß, jooft Preußen cinettaft mit Jemanden 
theilt, dpiefe Laft fih verdoppelt... Wenn 
Herr Dr. BölE Semanden den Borwurf egoiftifcher 
Wanpvelbarfeit machen will, jo muß er ihm jagen 
fünnen, bu wendet dich jederzeit der herrichenden 
Bartei zu. Wer im Jahre 1848 conjervativ oder 
ultramontan war und jet mit dem ortjchritt 
läuft, von dem Fanın man. jagen, er hängt den 
Mantel nad) dem Wind. Wenn mar aber immer 
zur unterliegenden Partei gehört, jo ijt dies ein 
Geihmad, den Herr Dr. BölE freilich nicht theilt.“ 
(Rede des Dr. Martin Schleich in der patriotijchen 
Berfammlung vom 19. DOftober 1869.) 
Sch glaube Herr Dr. Schleich hat biejes gejagt ! 
Nicht wahr, Herr Doktor ? 
Dr. Schleidh: Herr Bräfident! Der Herr Pfarrer 
Mahr geruht allmälig mit allen Mitgliedern in Unter: 
bartung u treten. 
Bes ident: Sch habe Feine Urfache, gegen 
Ser Plan Mahr eine Erinnerung zu maden, ba 
er nur die Stelle einer Nede vorlag, welche Sie felbft 
Doreen haben. 
Mabhr: Aber ih habe bier noch ein Zeugniß 
im Originale; e8 heißt da: 
„sn Bolke fühlt man wohl, daß die vorhandene 
PBarteifpaltung den Sieg der Gegner erleichtern 
muß. So erflärlich nım auch der Nuf nad) Einig- 
feit ver Parteien ijt in der Hoffnung, daß daraus 
die Einigfeit des Vaterlandes hervorwachfe, fo ver: 
git man doch auch wieder zu leicht, daß eine voll 
ändige Uebereinftimmung eine Unmöglichkeit ist, 
weildicheißerjehnte, vem beutfchen Volfe: 
geiite entjprehende Einheit niemals 
fommen wird, e8 jet denn vorher die 
Sreiheit errungen und zwar nit nur
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.