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Herr Dr. BöLk gejagt, wünscht die Annahme; ein Anderer
„Fünf Sechftel.” Herr Graf Yugger aber hat gejagt:
A Die Verträge Haben Screen erregt im ganzen bayerijchen
Bolte, “
Neun, meine Herren, die Meinungen gehen ofjenbar
auseinander. Und was wollen wir denn? Was ver:
langen wir denn diefem Zwiejpalt der Meimıngen gegen:
über? Nun, meine Herren, wir verlangen das Loyalite,
was man verlangen Fann, wir verlangen: — wenn je
eine Berufung an das Land am Plabe war, jo ift dies
jeßt der Kal. Fragen Sie, ob das Volk will oder nicht!
Allerdings hat man entgegen gehalten, eine Kammer:
auflöfung würde „eine Agitation herbeiführen bis aufs
Meffer,” während die Annahıne der Verträge den lange
entbehrten Frieden zurückführen würde in unjer Yanv.
sch erlaube mir in Bezug auf den legteren Punft meine
abjolute Hoffnungslojigkeit darzuthun. In meinen Augen,
und ich glaube mic, nicht zu’ täuschen, Tiegt der Difjens
zwilchen, uns viel tiefer, er Liegt noch Flaftertief weiter
unten als die deutiche Trage. Sch habe mir in meinem
mündlichen Vortrage bereit8 erlaubt, Das traurige ©e:
tändrtig zu machen, daß ich glaube, wenn die Verträge
angenommen werden, dann gehe innerhalb des uns nod)
gewährten Kleinen Spielraunes der Herenfabbath, der
furchtbare Streit der Parteien gerade über die empfind-
tihiten Prinzipien erjt recht an.
Aber, meine Herren, eine Agitalion bis aufs Meffer
jei zu fürdten! Nun diefe Agitation — wir haben fie
bereit8, und ich fürchte, wollen wir das jet vermeiden,
jo befommen wir fie ftatt einmal — zweimal.
Sehen Sie, meine Herren, ich darf mir das Zeug:
niß geben, daß ich vor Ihnen nie hinter dem Berge ge:
halten habe. Sch will Ihnen jegt jagen, was ich glaube
und dafür halte in Bezug auf die Tortdauer der jegigen
Kanımer, wenn wir die Verträge ainehmen. cd) glaube,
meine Herren, c8 wird eine folche Deroute entjtehen auf
der Seite des Haufes, eine folche innere Auflöfung auf
der Seite des Haufes, eine folche moralijche Yerrüttung
auf der Geite des Haufes, daß, ob die Minifter wollen
oder nicht, Jie Diejer Auflöfung die gejeßliche Auflöfung