Full text: Reden der verfassungstreuen Patrioten in den bayerischen Kammern über die Versailler Verträge.

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Gegenstand in biefem Haufe verhandelt wurde, war es, 
ale es fih um Einführung der neuen Wehrverfafiung 
handelte. Geftatten Sie mir der. Curiojität wegen ein 
Botum in feinen prägnanteften Stellen Ihnen mitzu: 
theilen, welches damals hier gegeben wurde. 
Ein Herr Redner, der jebt noch der Kammer ange: 
hört, fagte: 
„Gehen wir nun, meine Herren, zur erften Frage 
über, nämlich zum Koftenpunkte, welcher von ben 
Gegnern am meilten betont und geltend gemacht 
wird. Wenn wir diefen Punkt berühren, fo dürfen 
wir nicht nur auf die ordentlichen Bubgetanjäge 
für das Militär in den verfchtedenen Sinanzperioden 
eingehen, jonderi wir müfjen die außerodentlichen 
Credite hinzurechnen, die gefordert wurden, fo oft 
der politische Horizont nur irgendwie getrübt war, 
und die jehr groß waren. BDiefe außerordentlichen 
Credite müffen den ordentlichen Politionen bei: 
gefeßt werden, benn fie waren ja bie Folge der 
gegebenen DOrganifation, fie jind nothmwendig ge: 
worden durch die Art und Weile, wie die alte 
Organifation eingerichtet war.” 
Dann folgert der Herr Redner weiter: 
„Die 31 Millionen Gulden, welche im Sabre 
1866 für die Armee bewilligt wurden, wären, vote 
ich in meinem VBortrage zeigen werde, bei ber neuen 
Drganifation dburhaus nit nothmwendig 
gewejen (alfo jelbit die Kriegstoften würden 
bei der Organifation, wie wir fie jest haben, 
eripart worden fjein!), diefe Ausyabe tft nur ver- 
anlaßt worden durd) die Organijlation, wie fie be- 
ftanden hat, nad) der neuen Organilation wirt 
fie nicht mehr nöthig fein.” 
Dann wird biejes weiter ausgeführt und der Herr 
Redner kommt zu dem Schluije: 
„Entgegen dem Aufwande für das alte Spftem 
tritt mithin eine jährlihe Erfparniß von 
2,439,061 fl. ein.“ 
Wo nun diefe Erfparnig zu treffen ijt, weiß ich 
freilich nicht. 
14°
	        
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