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befigen, — der Reichstag, deffen Thüren aber gar
vielen verjchloffen bleiben dürften, die Fähigkeit und
Willen haben, für das Volt zu wirken, denen e8 aber
an den Mitteln gebricht, weil fie eben nicht zu den Orof-
begüterten und nicht zu den Reichen und Glüclichen
gehören. Das jind die Gaben, die man dem Bayerlanbe
bietet! Nun hört man erinnern, daß die Herin Minifter
in Berjailles erreicht haben, was immer nur zu erreichen
möglich war. Sc gebe e8 zu, meine Herren, daß, wenn
es Pfliht und Schuldigfeit war, einen Vertrag
oder Verträge aus grankreid mit nad Haufe zu
bringen, dieje Verträge Soncefjionen enthalten: aber
diefe Eoncefjionen Jind blutwenig Bonceffionen
für das VBolf, für das Volk, welches wir ver
treten. Was helfen uns diefe Nebelbilvder der Gefandt-
Ihaften, was helfen uns die andern Kleinigkeiten und
Dinge, die helfen dem Bolfe nichts! Wenn fie aber aud)
noc) jo viel mitgebracht hätten von Verfailles, jo haben
fie die Eonfjequenz;z mitgebradt, die in der
Nordbundverfajjung liegt, und dieje &oı-
fequenz, ich muß es abermals Jagen, jo wehe es mir
thut, je ift die Mediatifirung, die Tendenz des
Norbbundes, die Tendenz zum Cinbeitsitaat. Und bier
an diefer Stelle |preche ich aus, was gar viele Schon und
was man aud, in höheren Kreifen Jchon ausgeiprochen
hat: Was aus Bayern werden wird, ift nur
noch eine Frage der Zeit!
Wenn id nun, meine Herren, auf den Antrag des
Ausfchufies eingebe, fo it derjelbe, troßdent, daß er bie
Verträge abichnen will und ablehnt, Feineswegs eine
Ablehnung der Einigung Das fan und wird
man nie dem Augsschufje gegenüber behaupten fünnen und
dürfen. 88 wäre ungeredt. Was der Ausschuß und
jein Referent wollte, it nichts als die Berlajjung
des Weges, welcher nac der Anficht des Aus:
Ihnfjes der unrichtige ift. E83 it nichts anderes,
meine Herren, als die Verlafjung des Wuges, dev nothe
wendigerweife bis zum Einheitsftaate führen
muß, indejjen dem Ausichuffe dev Hiltorich wahre Ge-
danke vorschwebt, dag Deutfchland nie und mie
ein Einheitsftaat gewesen it und nie, nie