Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

Die Welfen. 7 
deutschen Geschichte"). Er fühlte, stolz auf die seinem Hause erworbenen Ge- 
biete und Reichtümer, die Kraft in sich, selbständig auf die Geschicke Deutsch- 
lands einzuwirken. So beteiligte er sich im Jahre 1014 an dem Zuge des 1014 
Kaisers Heinrich II. nach Italien. Aber er scheute sich auch nicht, dem Nach- 
folger Heinrichs, dem kräftigen Salier Konrad II., mit den Waffen in der 
Hand entgegenzutreten. Konrad II. betrachtete nämlich das seines direkten 
Herrscherstammes beraubte Burgund als ein eröffnetes Reichslehen und 
nahm es deshalb in Besitz, während sein Stiefsohn, Herzog Ernst von Schwa- 
ben, mit dem ausgestorbenen Königshause jenes Landes verwandt, es für 
sich beanspruchte. Mit Güte und List suchte der Kaiser den über seinen Ver- 
lust höchst ergrimmten Jüngling zu beruhigen; vergebens, dieser wußte sich 1027 
von dem in Italien streitenden Kaiser loszumachen, kehrte nach Deutschland 
zurück, sammelte einige Große, darunter auch Welf II., um sich und erhob 
mit ihnen gemeinschaftlich das Banner der Empörung“'). Während Ernst 
in den Elsaß einbrach, fiel Welf die Bischöfe von Augsburg und Freising an, 
verwüstete ihre Länder und erstürmte und plünderte zuletzt auch Augsburg 
mit seinen reichen Schätzen. Aber als der Kaiser aus Italien zurückeilte, wur- 
e) Zur Ubersicht über das ältere Welfengeschlecht diene folgende Stammtafel: 
Warin 
Welf 
Graf in Bajoarien, f vor 825 
Eticho I., Judith, Konrad, Rudolf 
Graf in Bayern, o Graf 215 Burgund 7 866 
  
t vor 
Welf Grafen und Könige 
bis Fl. 880 v. Hochburgund 
Eticho II. 
1 * 910 
  
Heinri m. d. gold. Wagen Liudgarde, 
9 es. 905 Königin 
  
Kudoif Ka . „eütge, 
1940 Bischof v. Konstan 
I 
Welf I. oder Wolfrad 
f ca. 975 
l 
Rudolf II Eticho, 
es. odo Ahnherr der Nebenlinie, 
I f vor dem Bruder 
# feich Heffi- II. Richarde od. Richlinde 
vermählte Gräfin v. Ebersberg 
Welhh ard 11045 
½%) Giesebrecht, Gesch. d. deutsch. Kaiserzeit; 2. Aufl., II. S. 238—248. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.