25. Juli
5. Aug.
6. Aug.
6 Uhr
abends
212 Drittes Buch. II: Im Gefolge des Kaisers.
eilten sich, aus Furcht vor der Rache des gewaltigen Staufers, diesem ihre
Kontingente zuzuführen"). So zählte der Kaiser bald in seinem Heere an
15 000 Ritter und 85 000 Fußgänger und Troßknechte, die er alle in sieben
gleichmäßige Scharen abteilte"*). Mit diesem für die damaligen Zeiten ganz
außerordentlich großem Heere““) brach Friedrich von dem Schlachtfeld bei
Cassano auf und wandte sich zunächst flußabwärts nach dem unglücklichen Lodi,
dessen Unfälle er einigermaßen wieder gut zu machen wünschte; die Erobe-
rung Mailands durch einen Handstreich und sofortige Erstürmung war doch
nicht möglich, wie sich in diesen Tagen durch die blutige Niederlage von
tausend deutschen und italienischen Rittern unter Ekkebert — einem Ver-
wandten des Koaisers, der selbst dabei blieb — vor Mailand deutlich genug
zeigtef): so zog Friedrich eine allmähliche, planmäßige Einschließung der
rebellischen Stadt vor.
Alser vor den Dörfern der Lodier erschien, kamen ihm die Bürger entgegen
und flehten ihn an, die Mailänder für ihre Vergehungen gegen sie zu züchtigen
und ihnen selbst einen sichereren Ort zur Erbauung einer neuen Stadt anzu-
weisen, als der gewesen war, auf dem ihre alte, von den Mailändern zerstörte
Heimat gestanden hatteff). Gerne willfahrte ihnen Friedrich und legte —
auf die Bitte der Lodier — selbst den Grundstein zu der neuen Stadt.
Nach einem unentschiedenen Vorhutsgefechtef#'#) schlug er sein Lager vor
den Mauern Mailands auf; Erzbischof Friedrich II, von Cöln befehligte den
rechten Flügel, der Kaiser das Zentrum und der König von Böhmen den
linken Flügel). Aber die Mailänder waren nicht gewillt, sich widerstands-
los einschließen zu lassen s). Noch am Abende desselben Tages, an dem die
deutschen Fahnen zuerst vor den Toren der Stadt erschienen waren, taten sie
einen gewaltigen Ausfall auf den Flügel des Böhmenkönigs, der von den
anderen Truppenkörpern etwas entfernt lagerte. Auf seiner linken Flanke
standen die Krieger des Pfalzgrafen Konrad bei Rhein und des Herzogs
Friedrich von Schwaben. Mutig ertrugen diese den unerwarteten Angriff des
so überlegenen Feindes, bis König Wladislaw mit den Böhmen und den Pa-
vesen herzueilte und die Schlacht gänzlich zugunsten der Kaiserlichen ent-
% Gesta Frid. in Lomb., p. 30. — Sigeberti Auctarium Affligemense ap. M. G.
Ss. VI, p. 404. — Aufzählungen der einhelnen Kontingente bei Vinc. Prag., p. 673;
Ann. Mediocl. Min., p. 394.
*#) Krit. Erört. 1 f.
*P War dos doch das ganze Kreuzheer im Jahre 1147 nur 70000 Streiter stark. Siehe
2. Buch S. 93.
) Ragev. III. 33. — Vinc. Prag., p. 671. — Chr. Reg. Col., p. 99.
#) Otto Mor., p. 634. — Die alte Laus Pompeia war zuischek den Flüssen Silaro
und Lambro ge egen.
Wlh Bei Melegnano; im ganzen war es für den Kaiser vorteilhaft; Otto Mor., p. 605;
Ann. Mediol. Min. I. c.; Joh. Cognadelli, p. 5 (4. Augustl).
5) Otto Mor., p. 604. — Gesta Frid. in Lomb., p. 30. — Annales S. Georgü Medio--
lanenses M. 6. S8. XVIII, p. 387. — Chr. Ursperg., p. 350.
38) Es sollen 60 000 Vewoffnete in der Stadt gewesen sein; Sigeb. Auct. Afflig.,
p. 404