Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

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Sommer 
24. Junie 
366 Drittes Buch. VII: Zerwürfnis zwischen Kaiser und Heinrich. 
beiden Seiten in die Stadt einzudringen. Hier hieben die Sieger alle männ- 
lichen Bewohner nieder, während sie die Weiber in die Knechtschaft fort- 
führten. 
Kaum waren indes die Dänen in ihre Heimat zurückgekehrt, als die ge- 
samten wendischen Slawen zu großen Rachezügen gegen dieselben auf- 
brachen. Die Dänen waren auf ihren Anfall völlig unvorbereitet; auch ihre 
Befestigungen wurden von den racheglühenden Slawen erstürmt. Wohl 
zehnfach vergalten diese den Schaden, den die Feinde ihnen angetan hatten). 
Jetzt kehrte auch Heinrich der Löwe'') aus Bayern zurück; Waldemar be- 
trachtete den Schaden, den der Krieg seinem kaum beruhigten Lande schon 
zugefügt hatte; und zugleich mußte er befürchten, daß nach der Rückkehr 
Heinrichs die Sachsen einen Angriff auf Schleswig und Jütland unterneh- 
men würden. Deshalb trat er sofort mit Heinrich in Unterhandlungen und 
bat ihn um die Bestimmung eines Ortes zu beiderseitiger freundschaftlicher 
Zusammenkunft. Gern willfahrte der Herzog der Bitte, da ihm die Fort- 
setzung des dänischen Krieges keinen erheblichen Vorteil mehr versprach; 
beide Fürsten kamen an der Eider, der Grenze ihrer Reiche, zusammen'“). 
So stolz fühlte sich der Herzog nach den Erfolgen des letzten Jahres, daß er, 
der Herzog, Waldemar, einen König, vollständig als seinesgleichen behandelte. 
Waren sie doch beide Vasallen des Kaisers! Er weigerte sich, die Eider- 
brücke ganz zu überschreiten, auf diese Weise dem Könige entgegenzugehen 
und ihn also als den Vornehmeren anzuerkennen; vielmehr bestand er darauf, 
sie müßten sich beide auf der Mitte der Brücke begegnen, auf daß dem einen 
nicht mehr Ehre erwiesen werde, als dem anderen. Aus Furcht vor weiterem 
Kriege, um des lieben Friedens willen, ging der stolze Dänenkönig auf dieses 
Verlangen Heinrichs einf). Die Hauptbedingungen des Vertrages waren 
folgende: Der Herzog erhält die Hälfte des Tributs und der Geiseln, welche 
die Ranen geliefert hatten, und ebenso die Hälfte von dem zu Arkona er- 
beuteten Tempelschatze. Dafür erneut der Herzog das Freundschaftsband 
mit dem Könige und verbietet den Slawen, fernerhin Dänemark anzugreifen; 
eine Bedingung, welche die Slawen sehr trübe stimmte. In Gemäßheit 
dieser Festsetzungen sandte Heinrich mit den Kommissaren des Königs auch 
eigene Kommissare nach Rügen, die dort gemeinschaftlich mit jenen das Land 
verwalteten und den Tribut einzogensff). Später wurde Rügen zwischen 
beiden geteiltff#K). 
  
Sazo, p. 343—345. — Helmm. l. c. 
Am 20. April ma einrich — w einlich noch in Bayern — eine Schenku 
an das Kloster scht er —8 oc t. v Schentans 
r½% Krit. Erört. VIIc. 
1) Saxo Gram., p. 445. 
#) Helm. II, 110. — Der Keiser bezeichnet in einer Urkunde terram Rugannorum 
de ducis Saxoniae terminis; Scheid, Or. Guelf. III, praef. p. 47. 
ft) #e öresa Alexanders III. an Bischof Berno von Schwelin aus dem Jahre 11V9;
	        
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