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578 Kritische Erörterungen zum zweiten Buche.
Tertia post Paschalem solennitatem hebdomada mense Aprili, Joh. Cognadell, p. ö:
quadam die Lune de mense Aprilis. — Am 20. April Urkunde des Königs — unter
den Zeugen Heinrich der Löwe — in destructione Tercdone; Stumpf, Reichsk., III,
Nr. 126. — Was die übrigen Angaben betrifft, so widersprechen die der An. Herbip.
sich untereinander, denn 14. Februar + zehn Wochen = 25. April, und nicht = 17.
Die Angabe der Chron. Regia Colon. verhält sich fast ebenso, wie die der An. S. Geomü.
denn 14, Februar + sieben Wochen = 4. April. Durch ihre 20 Wochen der Be-
lagerung charakterisieren sich die An. Seligendst. hinreichend.
Über den Angriff Heinrichs auf die Römer: Helmold. I, 81;: Theod. Non.
Palid., p. 89; Vincent. Prag., p. 665. — Der Kuriosität halber möge hier folgende
Stelle bes Bojardo (Pseudo-Ricob., p. 359) einen Platz finden: E gis aveano i
Romani molta speranza della vittoria, guando UImperatore dalla parte occidentale
di Janiculo scoperse loro adosso una schiera grandissima di cavalieri Sassonesi,
laquale tutta insieme unita, coon orribile idiom a gridando le minaccie.
I oto. — Aus dem tapferen Verhalten Heinrichs ist später die Sage entstanden,
er hätte dem unter den Hufen der feindlichen Rosse liegenden Kaiser das Leben
gerettet; Chronicon Brunsvicense picturatum ap. Leibniz, Scr. Br. III, p. 345.
— Das am Ende des 13. Jahrhunderts verfaßte Chronicon Brunsvicense rhythmicum,
ibid., p. 51, dagegen läßt Herzog Heinrich selbst verwundet werden:
Hertoge Henrich ut Beygerlant
Unde van Sassen, de dar was genant
Hoibetman, also ek dede bekannt,
He was an deme Stride gewontl
De Kepyser sulven mit de hant
Vorleit (schloß auf] den knop unde den bant
Sines helmes blotvar blutfarben] etc.
Ziemlich entsprechend dem Otto Fris. II, 22 gibt das Chron. Brunsv. rhythm.
die Zahl der Erschlagenen (ohne die Ertrunkenen usw.) in Rom folgender-
maßen an:
Alldar worden ok erschlagen
Vif hundert Romer uterwelt.
Ut den sülven waren getelt
Ses unde drittig Senaten
Unde twelfe ut deme rade L71. —
Nach dem Chr. Mont. Ser., p. 149 wären gar 1500 Römer getötet worden. —
Sächs. Weltchron.: Hertoge Heinric van Sassen Sstret upper Tiverbrugge
wider se de Romere] unde sloch ene unmate. — Pseudo-Ricob. behauptet:
Ma in questa Tbattaglial di propri cittadini oltre a vinti migliaja furono crudel-
mente mortil!
S. über den Rückzug des deutschen Heeres aus Italien: Otto Fris. II. 38. Helm. 1,
81. — Nach Ughelli, It. s. IV. p. 210, wäre der Kaiser zu Modötia von dem Mailänder
Erzbischofe Oberto mit der eisernen Krone gekrönt worden. Da er indessen die
Quelle nicht angibt, so wird die Notiz sehr verdächtig, zumal da er ihn auch auf dem
Hinzuge 1154 von Oberto in der Kathedrale zu Mailand krönen läßt, was entschieden
falsch, ja ganz unmöglich ist. Vielmehr wurde dem Kaiser zu Pavia am 17. April 1155
ie eiserne Krone aufgesetzt; Text, S. 160.
Die Rückkehr des Kaisers fand Mitte September statt, nach Otto Frig. II. 26:
Princeps . .. ad Baioariae planitiem eodem ferme, quo inde egressus fuernt.
tempore, uertente anno, redüt. S. Text Seite 152 — Ann. Weingart. Welf
(M. G. Ss. XVII, 309); in festo S. Michaelis recedens. — Am 20. Sept. war der
Kaiser in Peiting, wo Herzog Welf eine kaiserliche Urkunde bezeugt (Monum. Boics.
VII. p. 385); St. Nr. 3727. — Am 23. Sept. war der Kaiser in Überlingen (am
Bodensee); Boehmer, Reg. Nr. 2352, S. 124.