Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

586 Kritische Erörterungen zum dritten Buche, 
ad Bonn oniens. eccles. ap. Ragev. IV, 61; 5. Romuald. Salernit., p. 430; 6. An. 
Reichersp., p. 467; 7. Gerhoh. Reichersp., p. 467. — Lächerlich ist die Behauptung 
Viktors (Ep. Victoris ad curiam imperatoris ap. Ragev. IV, 60); electione vene- 
rabilium fratrum nostrorum episcoporum presbyterorum Sanctae Romanze 
Ecclesiae cardinalium. .cCanonice sumus electi. Von den Kardinaldiakonen 
hatte schließlich keiner für ihn gestimmt, während von den Kard.-Bischösen nur 
einer, von den Kard.-Priestern nur zwei bei ihm beharrten; darum läßt er die 
ersteren ganz aus. 
Dafür, daß Alexander zu Rom nicht mit dem päpstlichen Mantel bekleidet worden, 
gibt es viele Zeugnisse auf dem Paveser Konzile, die man in der Actio Concilü sp. 
Ragev. IV, 72 aufgeführt findet. — Ebenso sagt die Ep. cujusdam religiosi viri ad 
archiepisc. Saltzburgensem ap. Ragev. IV, 82:„ parti Viotoris, qune ipsum 
XI. diebus, antequam Alexander immantaretur, immantatum fuisse . praestito 
sacramento probauerat etc. — Dasselbe behauptet die Ep. canonc. S. Petri 
Romae ap. Ragev. IV. 76. — Auch meldet der alexandrinisch gesinnte Gerboh 
Reichersp., p. 467 selbst, daß bei dem Hin= und Herziehen der ursprüngliche päpst- 
liche Mantel zerrissen wäre. — Es kann also kein Zweifel an der Nichtbe lleidung 
Alexanders mit dem päpstlichen Mantel zu Rom bestehen. 
Die beschworenen Aussagen römischer Kleriker auf dem Paveser Konzile 
(Actio Concil. ap. Ragev. IV, 72) beweisen, daß über eine Woche lang Alexander 
sowohl, wie dessen Kardinäle jeden Gedanken daran, daß das Papsttum ihrer Partei 
noch existiere, aufgegeben hatten. So sagten unter anderem die Kleriker der 
Kardinallicche S. Chrysogoni aus: Se sequenti die post promotionem domni Victors 
accessisse ad cardinalem suum qui erat cum cancellario i. e. Alexandrol et intemo- 
gasse eum dicentes: Omnes clerici vadunt ad pedes domni papae (i. e. Victorisl, 
uid faciemus et nos? Qui respondit: Ite ad eum sicut alii. — Auch die deutschen 
erichte wissen von diesem Umstande, wie Albert. Stadens., p. 344. 
Daß die römischen Nobili es waren, und nicht das Volk, die Alexander III. 
befreiten, geht ganz deutlich aus der allerdings beschönigenden Darstellung des 
Card. Aragon., p. 449 hervor. Auch bleibt der Papst ja nicht unter dem Schutze 
des römischen Volkes in Rom zurück, sondern entflieht nach seiner Befreiung sofort 
auf neapolitanisches Gebiet. 
Der Vermittlungsvorschlag der alexandrinischen Kardinäle an die kaiserlichen 
Gesandten wird in der Ep. cardinalium Alexandri ap. Theiner, Disquisitiones 
criticae, p. 213 berichtet. — Das Leben Alexanders, das der Card. Aragon. ge- 
schrieben, übergeht an der betreffenden Stelle (p. 450) den Vermittlungsvorschlag 
der Kardinäle gänzlich, stellt überhaupt Alexander III. und seine Anhänger als völlig 
siegesbeewußt und stolz abweisend dar und erweist sich hierin, wie in vielen anderen 
Dingen, als eine Tendenzschrift, die freilich aus den besten Quellen schöpfte. 
Alexanders III. stolze Endantwort an die kaiserlichen Gesandten wird mehrfach 
erzählt. — Card. Arag., p. 450: Sacrosanctae Romanae Ecclesia## privilegium 
ut universarum ecclesiarum causas, cum res exigeret, ipsius auctoritas discuteret 
ac finiret. ipsavero nullius unquam iudicio subiaceret. — Dieses ist noch eine mildere 
Fassung, da sie nur die kirchlichen Angelegenheiten berührt. Die anderen Berichte 
lassen den Papst stärker, absoluter sprechen, und zwar zeigt ihre Übereinstimmung, 
daß sie auf den wirklichen Worten des Papstes beruhen: Epist. imperatoris ad archi- 
episc. Salzburg. ap. Ragev. IV., 79: Rolando .. dicente: quia, cum ipse deberet 
omnes iudicare, ipse vellet a nullo iudicari. — Die Epistola Concilü Papiensis 
a. a. O.: se a nemine debere iudicari, cum ipse omnes alios iudicare debest. — 
Ahnlich Otto Sanblasian., cap. 13. — Chr. Regia Colon., p. 106 (2. Rezension): 
Rolandus respondit: Ego vocare debeo, non vocari; ego indicare debeo, non 
iudicari. 
Die im Texte (S. 240) als anwesend Aufgeführten unterschreiben sich unter 
der Epistola praesidentium concilili ap. Rage v. IV, 80. — Vgl. Ep. Bamberg. episc. 
ad a. episc. Salzburg. ap Ragev. IV., 81; Ep cujusdam religiosi viri ad Eberh. 
Salzburg. a. episc. ibid. 82; An. S. Disib., p. 29.— Reuter (Alexander III., I, S. bllff.
	        
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