Full text: Heinrich der Löwe Herzog von Bayern und Sachsen.

III. Buch, III. Kapitel. 593 
(Bouquet, Rec. XV, p. 768), worin er rühmend hervorhebt: nostram vero rece 
tionem, quase in concilio in Francia solemniter facta est, magis quam tibi nulli 
mortali imputamus. Hier ist von einer ganz feierlichen Anerkennung die Rede, die 
auf der Synode zu Toulouse erfolgte. Auch gibt Alexander dem Bischofe den Befehl, 
mit päpstlicher Machtvollkommenheit den schismatischen Abt von Clugny abzusetzen 
und den Kardinalbischof Himar, der sich bei demselben aufhielt, gefangen zu nehmen. 
Er tritt hier offenbar als der offiziell anerkannte Papst auf. 
Nach diesen Briefen ist unzweifelhaft die Synode zu Toulouse zwischen die 
Briefe Nr. 5 einerseits und denjenigen Nr. 6 anderseits zu setzen: also in den Februar 
oder März 1161. Prüfen wir nun die Gegengründe Reuters. 
a) Die Ausdrücke in den Briefen Geisas an Ludwig und Alexanders an den Erz- 
bischof von Salzburg: „die ganze Kirche und auch die Könige hätten Alexander 
anerkannt“, können sich eben so. gut auf die wohlbekannte Hinneigung der Herrscher 
und Geistlichen jener Länder beziehen, wie auf bestimmte Tatsachen. Ubrigens steht 
das Datum beider Briefe keineswegs fest, so daß sie als ein bestimmtes Zeugnis in 
chronologischer Hinsicht nicht wohl dienen können. — b) Daß der Brief Arnulfs von 
Lisieux vom Anfange des Jahres 1161 sich nicht auf das Konzil von Toulouse, sondern 
auf das von Beauvais bezieht, ist schon oben sub 4 erwähnt. Es kommt noch hinzu, 
daß die ausführlichen Berichte des Fastradus und Guilelmus Neubrigensis über 
Toulouse nichts von den im Briefe Arnulfs erzählten Dingen wissen. Daß dieser 
uns aber Neues über Beauvais mitteilt, kann uns bei der Dürftigkeit der Berichte 
über diese Synode nicht Wunder nehmen. 
Zur Stütze meiner Behauptung möge noch der Umstand dienen, daß (s. Text) 
vom Anfange bis Ostern des Jahre 1161 ein stillschweigender Waffenstillstand zwischen 
den hadernden Königen Heinrich und Ludwig eintrat: wahrscheinlich damit der 
Klerus ihrer Länder unterdes die Versammlung abhalten könne. 
Welfs Verhalten gegen Alexander ersieht man aus Welfi VI. Epistt. ad. Alexan- 
drum, Scheid, Orig. Guelf. II, p. 601 ff. aus den Jahres 1174 ff.: nos, qui a pri- 
mordio huius difficultatis maiore constantia cum Romana ecclesia stetimus etc. — 
nos, a primo tempore, quo apostolici culminis sedem obtinuistis, debita fidelitate 
et constantia in vestra obedientia stetimus, nec metu imperatoris nec amplioris 
muneris gratia nec propinquitatis propositum hoc mutavimus etc. — Welfus ad 
amicum E. ibid. p. 606 f.: Quanta fide et Constantia domino et patri nostro Alexandro 
summo pontifiei in principio electionis suae mediante clarissimo nostro Rleiten- 
buchensislecclesiae proposito adhaeserimus et adhaec tempora cum eosteterimus. 
Deus agnoscit. 
Über des Kaisers Aufbruch gegen Mailand schreibt Otto Mor., p. 631: In die 
Lunae, quae fuit tertia Calendas Septembris sequentis mensis Lunii, in festivitate 
S. Maximini etc. Bei dieser Datumsangabe ist 1. zu beachten, daß bei Morena tertio 
Calendas = ante diem quartum Calendas ist. Also = 29. Mai; und 2. fällt auch 
das Fest des heiligen Maximin auf den 29. Mai. 
Über das Datum der beabsichtigten Synode zu Cremona: In nativitate S. Mariae 
(Epist. imper. ad arepisc. Salzburg. M. G. Leges II, . 128); ad festum B. Mariae 
(Epist. imp. ad arepis. Salzburg. ibid., p. 130). — Welche Bedeutung der Angabe 
in den Annales Laubienses X. 5. Ss. IV, p. 24): 1161.. Victor mense Maio Cre- 
monae cogit concilium, ad quod de toto regno Romano personse Confluunt etc. 
beizumessen ist, weiß ich nicht. — Zu diesem Konzile ladet auch Viktor am 16. Jan. 1161 
den Erzbischof Eberhard ein (Reuter, Alex. III., I. S. 174 au). Es ist wahrscheinlich, 
daß dieses Konzil nicht zustande kam, da wir sonst nichts von ihm hören, während doch 
Morena sonst alles notiert, was ihm bekannt wurde. 
Das Konzil zu Lodi berichtet Otto Mor., p. 632. — In Ann. S. Petri Erf., p. 181 
muß es statt XII. Cal. Luni heißen: XII. Cal. LuliJ#. — Bei Ehrhard, Regesta historiae 
Westfaliae II, p. 43 finden sich drei Urkunden des Kaisers ohne Jahreszahl, die jener 
in das Jahr 1162 setzt, während sie jedenfalls (meistens stimmt auch die Datierung 
vollständig hiermit) in das Jahr 1161 gehören. Die eine ist datiert Laudae in palatio 
imperatoris XII. Cal. Iul., die beiden anderen Laudae in generali concilio (val. 
Stumpf, Reichsk. II, Nr. 3907—3915). 
Sbilippson, Heinrich der Löwe. 38
	        
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