Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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oder sogar die Initiative zu ergreifen. Er wünscht jedoch nicht, die Art 
und Weise und die Mittel zu bestimmen, jeder Tag wird ihm genehm sein, 
wenn nur das große Ziel, das er im Auge hat, erreicht wird. 
Der Präsident nimmt sich die Freiheit, darauf hinzuweisen, daß die 
Ziele, die die Staatsmänner beider kriegführenden Parteien in diesem Kriege 
im Auge haben, dem Wesen nach die gleichen sind. Sie haben sie ja in 
allgemeinen Worten ihren eigenen Völkern und der Welt kundgegeben. 
Beide Parteien wünschen für die Zukunft das Recht und die Freiheiten 
schwacher Völker und kleiner Staaten ebenso gegen die Unterdrückung oder 
Vernichtung gesichert zu sehen, wie die Rechte und Freiheiten der großen 
mächtigen Staaten, die jetzt Krieg führen. Jeder wünscht, sich neben allen 
anderen Nationen und Völkern in Zukunft gesichert zu sehen gegen eine 
Wiederholung des Krieges wie des gegenwärtigen, sowie gegen Angriffe und 
eigennützige Störungen jeder Art. Jeder glaubt, der Bildung weiterer geg- 
nerischer Vereinigungen, die unter wachsendem Argwohn ein unsicheres 
Gleichgewicht der Mächte herbeiführen würde, mit Mißtrauen entgegensehen 
zu sollen. Aber jeder ist bereit, die Bildung einer Liga von Nationen in 
Erwägung zu ziehen, die Frieden und Gerechtigkeit in der ganzen Welt 
gewährleistet. Ehe jedoch dieser letzte Schritt getan werden kann, hält 
jede Partei es für notwendig, zunächst die mit dem gegenwärtigen Krieg 
verknüpften Fragen unter Bedingungen zu lösen, die die Unabhängigkeit und 
territoriale Integrität sowie die politische und wirtschaftliche Freiheit der 
an dem Kriege beteiligten Nationen sicher gewährleisten. 
Volk und Regierung der Vereinigten Staaten haben an den Maßnahmen, 
die in Zukunft den Frieden der Welt sicherstellen sollen, ein ebenso drin- 
gendes wie unmittelbares Interesse, wie die jetzt im Kriege befindlichen 
Regierungen. Ihr Interesse an den Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, 
die kleineren und schwächeren Völker der Welt vor Gefahren der Zufügung 
eines Unrechtes und der Vergewaltigung zu schützen, ist ebenso lebhaft und 
brennend, wie das irgend eines anderen Volkes oder einer anderen Regie- 
rung. Das amerikanische Volk und die Regierung sind bereit, ja sie sehnen 
sich darnach, nach der Beendigung des Krieges bei der Erreichung dieses 
Zieles mitzuwirken, aber der Krieg muß erst beendigt sein. Die Vereinigten 
Staaten müssen es sich versagen, Bedingungen vorzuschlagen, auf Grund 
deren der Krieg beendigt werden soll, aber der Präsident sieht es als sein 
Recht und’ seine Pflicht an, das Interesse der Vereinigten Staaten an der 
Beendigung des Krieges darzutun, damit es nicht einst zu spät ist, die 
großen Ziele, die sich nach der Beendigung des Krieges auftun, zu erreichen, 
damit nicht die Lage der neutralen Staaten, die jetzt schon äußerst schwer 
zu ertragen ist, ganz unerträglich wird und damit vor allem nicht die 
Zivilisation einen nicht zu rechtfertigenden, nicht wicder gut zu machenden 
Schaden erleidet. Der Präsident fühlt sich daher durchaus gerechtfertigt, 
wenn er eine alsbaldige Gelegenheit zum Meinangsaustausch über die Be-
	        
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