— 1 —
» dingungen anregt, die schließlichen Vereinbarungen für den Weltfrieden
vorausgehen müssen und, wie jedermann wünscht, bei denen die neutralen
Staaten ebenso wie die Kriegführenden bereit sind, in voll verantwortlicher
Weise mitzuwirken. Wenn der Kampf bis zum unabsehbaren Ende durch
langsame Aufreibung fortdauern soll, bis die eine oder andere Gruppe der
Kriegführenden erschöpft ist, wenn Millionen und Abermillionen Menschen
weiter geopfert werden sollen, bis auf der einen oder andern Seite nichts
mehr zu opfern ist, wenn eine Erbitterung angefacht werden soll, die nie-
mals abkühlen kann, und eine Verzweiflung erzeugt wird, von der sich
niemand erholen kann, dann werden die Hoffnungen auf den Frieden und ein
freiwilliges Zusammenarbeiten freier Völker null und nichtig. Das Leben
der ganzen Welt ist tief in Mitleidenschaft gezogen. Jeder Teil der großen
Familie der Menschheit hat die Last und die Schrecken dieses noch nie da-
gewesenen Waffenganges gespürt. Keine Nation in der zivilisierten Welt
kann tatsächlich als außerhalb seines Einflusses stehend oder als gegen seine
störenden Wirkungen gesichert erachtet werden. Doch die konkreten Ziele,
für die der Kampf geführt wird, sind niemals endgültig festgestellt worden.
Die Führer der verschiedenen kriegführenden Mächte haben, wie gesagt,
diese Ziele in allgemeinen Wendungen aufgestellt. Aber, in allgemeinen
Ausdrücken gehalten, scheinen sie die gleichen auf beiden Seiten. Bisher
haben die verantwortlichen Wortführer auf beiden Seiten kein einzigesmal
die genauen Ziele angegeben, die, wenn sie erreicht würden, sie und ihre
Völker so zufrieden stellen würden, daß der Krieg nun auch wirklich zu
Ende gefochten wäre.
Der Welt ist es überlassen, zu vermuten, welche endgültigen Ergeb-
nisse, welche tatsächlichen Austauschgarantien, welche politischen und terri-
torialen Veränderungen, welche Verschiebungen, ja selbst welches Stadium
des militärischen Erfolges den Krieg zu Ende bringen würden. Vielleicht
ist der Friede näher als wir glauben, vielleicht sind die Bedingungen, auf
denen die beiden kriegführenden Parteien es nötig halten, zu bestehen, nicht
8o unvereinbar, als manche fürchten, vielleicht könnte ein Meinungsaus-
tausch wenigstens den Weg zu einer Konferenz ebnen, vielleicht könnte
so schon die nächste Zukunft auf ein dauerndes Einvernehmen der Nationen
hoffen und sich ein Zusammengehen der Nationen alsbald verwirklichen.
Der Präsident schlägt keinen Frieden vor, er bietet nicht einmal seine
Vermittelung an. Er regt nur an, daß man sondiere, damit die Neutralen
und kriegführenden Staaten erfahren, wie nahe wohl das Ziel des Friedens
sein mag, wonach die ganze Menschheit mit heißem wachsenden Begehren
sich sehnt. Der Präsident glaubt, daß der Geist. in dem er spricht und die
Ziele, die er erstrebt, von allen Beteiligten verstanden werden. Er hofft
und vertraut auf eine Antwort, die ein neues Licht in die Angelegenheiten
der Welt bringen wird.