Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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Meinung schuldig, zu sagen, daß es, soweit unsere Teilnahme an der Ver- 
bürgung des künftigen Friedens in Frage kommt, einen großen Unterschied 
macht, auf welchem Wege und unter welchen Bedingungen dieser Krieg 
beendet wird. Die Verträge und Uebereinkommen, die ihn beenden, müssen 
die Bedingungen verwirklichen, die einen Frieden schaffen, welcher wert ist, 
verbürgt und erhalten zu werden, einen Frieden, der den Einzelinteressen 
und augenblicklichen Zwecken der beteiligten Staaten dienen wird. Wir 
sollen keine Stimme bei der Feststellung dessen haben, was die Bedingungen 
sein sollen, aber wir sollen — ich bin davon überzeugt — eine Stimme 
haben bei der Festsetzung, ob diese Bedingungen als Bürgen eines all- 
umfassenden Bundes (universal covenant) bleibend gemacht werden sollen 
oder nicht, und unser Urteil über das, was eine grundlegende und wesent- 
liche Bedingung der Beständigkeit ist, sollte jetzt und nicht nachher aus- 
gesprochen werden, wenn es zu spät sein Könnte. 
Kein auf dem Zusammenwirken beruhender Friedensbund, der nicht die 
Völker der neuen Welt in sich schließt, kann ausreichen, um die Zukunft 
vor dem Krieg zu sichern, und doch gibt es nur eine Art Frieden, dessen 
Verbürgung die Völker von Amerika sich zugesellen könnten. Die Elemente 
dieses Friedens müssen Elemente sein, welche das Vertrauen der amerikani- 
schen Regierung verdienen und ihren Prinzipien Genüge leisten, Elemente, 
welche zu dem politischen Glauben und den praktischen Ueberzeugungen 
stimmen, die die Völker von Amerika sich zu eigen gemacht und zu ver- 
teidigen übernommen haben. Ich will nicht sagen, daß irgend eine ameri- 
kanische Regierung irgendwie sich irgendwelchen Friedensbedingungen ent- 
gegenstellen würde, auf welche die gegenwärtig kriegführenden Regierungen 
sich einigen möchten, noch daß sie es versuchen würde, solche Verein- 
barungen, wenn sie geschlossen worden sind, umzustoßen. Von welcher 
Art sie auch immer sein mögen, ich halte es lediglich für ausgemacht, daß 
bloße Friedensvereinbarungen zwischen den Kriegführenden nicht einmal 
die Kriegführenden selbst befriedigen werden. Bloße Vereinbarungen dürften 
den Frieden nicht sichern. Es wird unbedingt nötig sein, daß eint Kraft 
geschaffen wird, die imstande ist, die Dauerhaftigkeit der Abmachungen zu 
verbürgen, eine Kraft, weit größer als diejenige irgend einer der jetzt 
bisher gebildeten oder geplanten Bündnisse, sodaß keine Nation und keine 
wahrscheinliche Vereinigung von Nationen ihr die Stirn bieten oder ihr 
widerstehen könnte. Wenn der jetzt zu schließende Friede dauerhaft sein 
soll, so muß es ein Friede sein, der gesichert erscheint durch eine organi- 
sierte Kraft der Menschheit. Von den Bestimmungen des unmittelbaren 
Friedens, auf den man sich geeinigt haben wird, wird es abhängen, ob es 
ein Frieden ist, für den eine solche Bürgschaft gesichert werden kann. 
Die Frage, von der für die Zukunft Friede und Glück der Welt in ihrer 
Gesamtheit abhängt, ist die: ist der gegenwärtige Krieg ein Kampf um 
einen gerechten und sicheren Frieden oder nur für ein neues Gleichgewicht
	        
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