Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

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mänien, Rußland und Serbien durch die Regierungen der neu- 
tralen Staaten, der Vereinigten Staaten Amerikas, Spaniens und 
der Schweiz! übermittelt. Die Regierungen der Mächte des Zehn- 
verbandes beantworteten die Note durch eine Note vom 30. De- 
zember und stellten dieselbe den Mittelmächten durch die gleichen 
Vermittler zu. 
1. Die Note der Mittelmächte lautet: 
„Der furchtbarste Krieg, den die Geschichte je gesehen hat, wütet 
seit bald 2!/2 Jahren in einem großen Teil der Welt. Diese Katastrophe, 
die das Band einer gemeinsamen tausendjährigen Zivilisation nicht 
hat aufhalten können, trifft die Menschheit in ihren wertvollsten Er- 
rungenschaften. Sie droht, den geistigen und materiellen Fortschritt. 
der den Stolz Europas zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete, in 
Trümmer zu legen. 
Deutschland und seine Verbündeten, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien 
und die Türkei haben in diesem Kampfe ihre unüberwindliche Kraft 
bewiesen. Sie haben über ihre an Zahl und Kriegsmaterial über- 
legenen Gegner gewaltige Erfolge errungen. Unerschütterlich halten 
ihre Linien den immer wiederholten Angriffen der Heere ihrer Feinde 
stand. Der jüngste Ansturm am Balkan ist schnell und siegreich 
niedergeworfen worden. Die letzten Ereignisse bewiesen, daß auch 
eine weitere Fortdauer des Krieges ihre Widerstandskraft nicht zu 
brechen vermaz, daß vielmehr die Gesamtlage zu der Erwartung wei- 
terer Erfolge berechtigt. 
Zur Verteidigung ihres Daseins und ihrer nationalen Entwick- 
lungsfreiheit wurden die vier verbündeten Mächte gezwungen, zu den 
Waffen zu greifen. Auch die Ruhmestaten ihrer Heere haben daran 
nichts geändert. Stets haben sie an der Ueberzeugung festgehalten, 
1 Auffallend ist, daß in der Reichstagsrede des deutschen Reichskanz- 
lers vom 12. Dezember 1916 die Niederlande nicht als Uebermittler genannt 
sind (nach den Zeitungen), während in der Antwortnote des Zehnverbandes 
auch die Niederlande als Uebermittler angeführt werden.
	        
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