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In der zweiten Gruppe finden sich die Zurückgabe der den
Alliierten ehemals entrissenen Gebiete, die Befreiung der von den
Türken unterworfenen Völker und die Austreibung des osmanischen
Reiches aus Europa.
Mit vollem Rechte wurde darauf hingewiesen, daß es eigent-
lich noch eine dritte Gruppe gäbe, die nur aus taktischen Grün-
den hier vorläufig unterdrückt wurde. Es ist die Gruppe der spezi-
fisch englischen Begehren. Vielleicht ist England wirklich so be-
scheiden, wie es scheint, und begnügt sich mit dem, was es schon
in Händen hat aus dem Besitz seines Feindes (Deutschlands afrika-
nische Kolonien), des neutralen Griechenland und seines Mitalliierten
Frankreich. Es ist, wenn man Englands Geschichte bedenkt und
die Reden seiner gegenwärtigen Staatsmänner hört, nicht wahr-
scheinlich, daß England so bescheiden sein wird. Wird einmal
offenbar werden, wie sich England die Verfügung über das von
den Türken zu räumende Europa und die Befreiung der von den
Türken unterworfenen Völker denkt, so wird die verschwiegene
Gruppe der bescheidenen englischen Forderungen mit einem Male
laute Worte finden. Der Anfang dazu ist kürzlich gemacht wor-
den. Auf türkischem Boden wird England auf seine Rechnung
zu kommen hoffen. Allein dies noch deutlicher als geschah, zu
sagen, schon jetzt zu sagen, wäre nicht klug und würde die großen
Rivalen im Zehnverbande wohl recht enttäuschen.
Mindestens wird es sich für uns empfehlen, die Gruppen der
verschwiegenen Forderungen besonders im Auge zu behalten. Nach
englischer Tradition und Praxis ist zu erwarten, dab es über
seine Forderungen Diskussionen zu vermeiden sucht. Was Eng-
land haben will, das nimmt es sich, wenn es kann, und schließt
damit die Akten. Das ist Piratenbrauch und gehört in die Ru-
brik: „Wiederherstellung des Rechtes der Staaten, der großen
und der kleinen.“
Daß über die Gruppe des Unverhandelbaren auch hier nicht
weiter gehandelt wird, bedarf keiner weiteren Begründung.
Die Unannehmbarkeiten, die verschiedenen Räumungen und