Full text: Das Friedensangebot der Mittelmächte.

kurs verlassen und mit dem Jungtürkentum sich auf die deutsche 
Seite gestellt hat und unter deutschen Offizieren Schlächtereien 
in Armenien und Syrien begangen hat. Sie muß also hinaus 
und aufgeteilt werden. Drei Bedingungen müßten erst erfüllt 
sein, damit Wilsons edler Traum einer friedlichen Zivilisation und 
internationalen Reform sich erfüllen könne: 
Erstens, Zweitens, Drittens. 
Diese 3 Balfourschen Bedingungen klingen nun ganz anders 
als die 8 Forderungen der Note, sie sind ein ganz leicht wiegendes 
Ding von wundervollem Klang, ein Dreiklang von Sphärenge- 
sängen ohne Kanten und ohne jede Selbstsucht des Sängers. 
Prüfen wir, es ist nicht schwer. 
1. „daß die bestehenden Ursachen der internationalen Unruhe, 
soweit es irgend möglich ist, entfernt oder wenigstens abgeschwächt 
werden.“ 
Die bestehende Ursache war die Einkreisungspolitik der En- 
tente, die Duldung eines Mordanfalles durch Serbien, die Inschutz- 
nahme Serbiens durch Rußland, der Angriff Rußlands, die Bei- 
hilfe Englands, weiterher die unentwegte Revanchegier Frankreichs 
und die Untreue Italiens und Rumäniens, die ihre Bundesverträge 
für Papierfetzen hielten, deren sie sich entledigen wollten, sobald 
Gelegenheit zum Raub sich bot. Die bestehende Ursache ist die 
Eroberungslust all dieser großen und kleinen Länder und vor 
allem die Sucht Englands nach Beherrschung der ganzen Welt. 
2. „daß die Völker der Zentralmächte ihrer Anfallsabsichten 
überdrüssig werden, ebenso ihrer barbarischen Methoden.“ 
Anfallsabsichten nicht der Zentralmächte sondern der Mächte 
des Zehnverbandes einschließlich Englands. Barbarische Methoden 
s. die Note des deutschen Reichskanzlers an die Neutralen. 
3. „daß alle Friedensbestimmungen, die die Feindseligkeiten 
verhüten oder einschränken sollen, eine internationale Sanktion in 
irgend einer Form erhalten, die den schlimmsten Angreifer zur 
Aufgabe seiner Pläne zwingen.“ 
Gut, wir sind nach dem Kriege bereit, in Verhandlungen über
	        
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