Full text: Handbuch des Staats- und Verwaltungs-Rechts für das Königreich Bayern. Band II. Das rechtsrheinischen Gemeinden und die Gemeindeverbände (Gemeindeordnung, Distrikts- und Landratsgesetz). (2)

504 8 125. V. Wirkungskreis der Gemeindebevollmächtigten. Art. 112. 
Art. 112.1 
I. Außer den gesetzlich bestimmten besonderen?) Fällen muß der 
Magistrat die Zustimmung 3) der Gemeindebevollmächtigten erholen:3) 
Zu Art. 112. 
1) Für die Gemeindeordnung gilt der Grundsatz: Für die Besorgung aller 
(eigentlichen und übertragenen) Gemeindeangelegenheiten ist in der Regel der 
Magistrat allein zuständig, eine Mitwirkung der Gemeindebevollmächtigten ist nur 
insoweit gegeben, als das Gesetz dies ausdrücklich vorschreibt. 
:) Die Zustimmung der Gemeindebevollmächtigten ist nötig — abgesehen 
von Art. 112 Abs. 1 — 
a. nach Art. 4, 16, 23, 24, 31, 40, 47 Abs. I, 48 Abs. II mit 57, 67, 
73 Abs. I, 77 Abs. III, 80, 87 Abs. IV, 88 Abs. VIII, 106 Abs. V, 
107 Abs. I Satz 2, 109 Abs. III, 153 Abs. IX, 159 Abs. II bezw. 
Abs. I Ziff. 9, 189 Abs. II der Gem.-Ordn. 
Eine sonstige Mitwirkung der Gemeindebevollmächtigten ist vor- 
geschrieben in der Gem.-Ordn. durch Art. 9 Abs. IV, 79 Abs. I, 85 
Abs. I, 88 Abs. IV, V, VI auch X, 89, 103 Abs. II und IV, 107 
Abs. II, 109 Abs. II, 112 Abs. II, 113, 114 (gemeinschaftliche Sitz- 
ungen), 115 (Recht der Initiative), 116, 119, 165 Abs. I, 167 Abs. II, 
176 Abs. II, 177 Abs. I und II, 189 Abs. III, 192 bis 195 (durch 
die Gemeindebevollmächtigten bethätigte Wahlen) mit 200. 
b. nach dem Armengesetz: Art. 22 Abs. II, 25 Abs. I, 26, 32 Abs. II, 
34 Abs. VIII, 35 Abs. III; ferner Mitwirkung derselben nach Art. 
22 Abs. I lit. c, 34 Abs. III. 
c. nach dem Heimatgesetze: Zustimmung nach Art. 8 Abs. II; Mitwirkung 
bezw. Vertretung der Gemeinde nach Art. 27 Abs. II, 36 Abs. II, 
37 Abs. II und V, 40 Abs. II Ziff. 2. 
d. nach anderen Gesetzen: Art. 4, 10 Abs. I, 13 des Gesetzes vom 12. März 
1850 über die Verpflichtung zum Ersatz des bei Aufläufen verursachten 
Schadens (Art. 206 Abs. II Ziff. 1 der Gem.-Ordn.) und Art. 14 des 
Gesetzes vom 4. Mai 1851 über das Einschreiten der bewaffneten Macht 
(Web. 4, 99 f. und 249). 
Art. 7 Abs. 2 und 12 des Jagdausübungsgesetzes vom 30. März 
1850 (Art. 206 Abs. II Ziff. 1 der Gem.-Ordn.; Web. 4, 105 f.). 
§ Ca, 10 Abs. 3, 16 Abs. 1, 18 a Abs. 1, 43 Abs. 1, 46 Abs. 1, 
46 a, 52 Abs. 1 und 3 des Krankenversicherungsgesetzes vom 10. April 
1892 nebst Art. 2 Abs. 2 des Ausführungsgesetzes vom 26. Mai 1892 
und besonders § 2 Abs. 3 der Vollz.-Vorschr. vom 8. Juni 1892 (Web. 
21, 369 und 395 f.). 
§ 142 der Reichs-Gew.-Ordn. und § 50 der Vollz.-Vorschr. vom 
29. März 1892 (Web. 21, 189). 
§ 2 Ziff. 1 a der Vollz.-Verordn. vom 14. Oktober 1875 zum Per- 
sonenstandsgesetz (Web. 11, 162); § 4 Abs. 2 des Personenstandsgesetzes 
§ 7 Abs. 2 und 8 der Verordn. vom 26. August 1883 die Er- 
richtung der Volksschulen und die Bildung der Schulsprengel betreffend 
(Ges. u. Verordn.-Bl. 407; Web. 16, 373). 
Ferner Mitwirkung nach Art. 14 Abs. II des Polizei-Str.-Ges.-B. 
(Beschwerderecht gegen ortspolizeiliche Vorschriften). 
Weiter siehe noch die Fälle bei Art. 114 Anm. 1. 
Siehe auch Entsch. des Verw.-Ger.-Hofes Bd. 10, 290: Den Gemeinde- 
bevollmächtigten in Gemeinden mit städtischer Verfassung steht allein das Be- 
schwerderecht gegen den einen gemeindlichen Einspruch gegen die Ausstellung des 
Verehelichungszeugnisses zurückweisenden polizeilichen Beschluß zu 2c. 2c. 1 
„:) In allen Fällen, in welchen vom Gesetz die Zustimmung der Gemeinde-
	        
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