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§ 3. Die Kinder müssen zum Impftermine mit reingewaschenem Körper
und mit reinen Kleidern gebracht werden.
§ 4. Auch nach dem Impfen ist möglichst große Reinhaltung des Impf=
lings die wichtigste Pflicht.
§ 5. Man versäume eine tägliche sorgfältige Waschung nicht.
§ 6. Die Nahrung des Kindes bleibe unvwerändert.
§ 7. Bei günstigem Wetter darf das Kind ins Freie gebracht werden.
Man vermeide im Hochsommer nur die heißesten Tagesstunden und die direkte
Sonnenhitze.
§ 8. Die Impfstellen find mit großer Sorgfalt vor dem Aufreiben, Zer-
kratzen und vor Beschmutzung zu bewahren;: sie dürfen nur mit frisch gereinigten
Händen berührt werden; zum Waschen der Impfftellen darf nur reine Lein-
wand oder reine Watte verwendet werden.
Vor Berührung mit Personen, welche an eiternden Geschwüren, Haut-
ausschlägen oder Wundrose (Rotlauf) erkrankt find, ist der Impfling sorgfältig
zu bewahren, um die Uebertragung von Krankheitskeimen in die Impfstellen
zu verhüten; auch find die von solchen Personen benutzten Gegenstände von
dem Impflinge fernzuhalten. Kommen unter den Angehörigen des Impflinges,
welche mit ihm denselben Haushalt teilen, Fälle von Krankheiten der obigen
Art vor, so ist es zweckmäßig, den Rat eines Arztes einzuholen.
§5 9. Nach der erfolgreichen Impfung zeigen sich vom vierten Tage ab
kleine Bläschen, welche sich in der Regel bis zum neunten Tage unter mäßigem
Fieber vergrößern und zu erhabenen, von einem roten Entzündungshof um-
gebenen Schutzpocken entwickeln. Dieselben enthalten eine klare Flüssigkeit,
welche sich am achten Tage zu trüben beginnt. Vom zehnten bis zwölften Tage
beginnen die Pocken zu einem Schorfe einzutrocknen, der nach drei bis vier
Wochen von selbst abfällt.
Die erfolgreiche Impfung läßt Narben von der Größe der Pusteln zurück,
welche mindestens mehrere Jahre hindurch deutlich sichtbar bleiben.
§ 10. Bei regelmäßigem Verlaufe der Schutzpocken ist ein Verband über-
flüssig, falls aber in der nächsten Umgebung derselben eine starke, breite Röte
entstehen sollte, find kalte, häufig zu wechselnde Umschläge mit abgekochtem
Wasser anzuwenden; wenn die Pocken sich öffnen, ist ein reiner Verband
anzulegen.
Bei jeder erheblichen, nach der Impfung entstehenden Erkrankung ist ein
Arzt zuzuziehen; der Impfarzt ist von jeder solchen Erkrankung, welche vor
* oder innerhalb 14 Tagen nach derselben eintritt, in Kenntnis
zu setzen.
§ 11. An dem im Impftermine bekannt zu gebenden Tage erscheinen die
Impflinge zur Nachschau. Kann ein Kind am Tage der Nachschau wegen er-
heblicher Erkrankung, oder weil in dem Hause eine ansteckende Krankheit herrscht
(6 1), nicht in das Impflokal gebracht werden, so haben die Eltern oder deren
Vertreter dieses spätestens am Termintage dem Impfarzte anzuzeigen.
§ 12. Der Impfschein ist sorgfältig aufzubewahren.
B. Für Wiederimpflinge.
« § 1. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten, wie Scharlach,
Masern, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen
oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen
Termine nicht kommen.
§ 2. Die Kinder sollen im Impftermine mit reiner Haut, reiner Wäsche
und in sauberen Kleidern erscheinen.