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redungen Bismarcks mit den Parlamentariern, Bevollmäch-
tigten zum Bundesrat, Diplomaten, Männern der Presse
und Tischgenossen“).
Im Folgenden finden sich jene Gespräche des ersten Reichs-
kanzlers gesammelt, welche weder in diesen Werken Aufnahme
fanden, — zum Teil, weil sie erst nach dem Erscheinen bekannt
wurden — noch in den Rahmen meiner übrigen Bismarck-
werke paßten.
Die Verantwortung für die Richtigkeit der mitgeteilten
Gespräche kann selbstredend nicht übernommen werden. Es
gilt hier das, was ich in der Einleitung zu meinem Werk
„Fürst Bismarck und die Diplomaten“ andeutete, und zwar
in erhöhtem Maße. Für diese letztere Darstellung standen
in den Diplomatenaufzeichnungen vielfach amtliche Quellen
zur Verfügung, während man in dem vorliegenden Buche
zum Teil auch auf unkontrollierbare Mitteilungen von Privat-
personen angewiesen ist. Bismarck allein hätte entscheiden
können, was er gesagt haben kann, bezw. was er wieder-
erzählt wissen wollte. Er würde sich aber ebenso gehütet haben,
sich der Mühe einer solchen Prüfung zu unterziehen, als er
abgelehnt hat, eine Ausgabe seiner Interviews auf deren
Richtigkeit hin durchzusehen. Der Leser möge also immer
beherzigen, daß er hier keine stenographischen Berichte vor-
liegen hat, und daß, wie der Chef-Redakteur der „Berliner
Neuesten Nachrichten“ Jacobi, eine der bedeutendsten Kapa-
zitäten auf dem Gebiete der Journalistik und der Bismarck-
kunde, bemerkte, kein lebender Mensch imstande ist, stunden-
lange Unterredungen unmittelbar nachher aus dem Gedächtnis
treu wiederzugeben. „Außerdem werden wohl.,“ so setzt der-
selbe hinzu — „von keinem im öffentlichen Leben ste-
*) F. Bismarck und die Parlamentarier 3 Bände. F. Bis-
marck und der Bundesrat 5 Bände, F. Bismarck und die Diplo-
maten 1 Bd., F. Bismarck Tischgespräche und Interviews, 2 Bde.