Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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dortigen Vorgängen auf dem Laufenden zu erhalten. 
Bismarck kam nun zu dem Punkt, um deswillen Graf 
Seher Thosz um eine Audienz gebeten hatte. „Ihre Vor— 
aussetzungen sind richtig. Ich habe mir zum Ziele gesetzt, die 
Schmach von Olmütz zu rächen, dieses Oesterreich nieder- 
zuwerfen, das uns auf das Unwürdigste behandelt, uns zu 
seinem Vasallen erniedrigen möchte. Ich will Preußen auf- 
richten, ihm die Stellung in Deutschland schaffen, die ihm 
als rein deutschem Staate gebührt. Ich verkenne nicht den 
Wert, den die Hilfe Ungarns für uns haben kann, und ich 
weiß, daß die Ungarn nicht Revolutionäre sind in dem ge- 
wöhnlichen Sinne des Wortes. Uebrigens hat ja schon der 
große Fritz mit unzufriedenen ungarischen Magnaten wegen 
eines Bündnisses unterhandelt. Wenn wir siegen, so wird 
auch Ungarn frei werden. Verlassen Sie sich darauf.“ 
Graf Seher Thosz erlaubte sich die Frage, wie Bismarck 
sich die Neutralität Frankreichs werde sichern können, welches 
jedenfalls Gebietsabtrennungen verlangen werde. 
Bismarck: „Darüber habe ich keine Sorge mehr. Ich 
habe heute Nacht zwei Stunden mit dem Kaiser konferiert 
und die Zusage unbedingter Neutralität von ihm erhalten. 
Er sprach mir allerdings von einer kleinen Grenzberichtigung, 
wie er es nannte, er wollte das Saarbrückener Kohlenbecken 
haben. Ich erklärte ihm aber rund heraus, daß wir nicht 
ein einziges Dorf hergeben, denn wenn ich es selbst wollte, 
so würde mein König nie darein willigen. Darauf gab der 
Kaiser die Zusage. Er hält uns aber für schwach, oder über- 
schätzt die Oesterreicher; er warnte mich mehrere Male. Als 
er mich trotz seiner Warnung guten Mutes sah, sagte er: „Tun 
Sie, was Sie nicht lassen können.“ — Senden Sie mir 
von Zeit zu Zeit Berichte über den Gang der Dinge und über 
die Verhältnisse in Ungarn, richten Sie dieselben aber so ein, 
daß ich sie dem Könige vorlegen kann. Hier ist ein braver
	        
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