Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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durchaus verläßlicher Mann, unser Konsul Dr. Bamberg, den 
werde ich Ihnen schicken. Er tut seine Depeschen in einen 
eigenen Sack, der erst in Berlin geöffnet wird. Auf diese 
Weise bleiben sie vor indiskreten Blicken verschont.“7) 
Berlin, den 11. November 1862. 
Unterredung mit dem Appellations-Ge- 
richtspräsidenten von Gerlach, betreffend 
die innere und auswärtige Politik.“") 
Im Laufe der einstündigen Unterredung, zuletzt während 
Bismarck frühstückte, war derselbe vertraulich und offen über 
Erwarten. Er packte seinen Absolutismus aus, als einen 
bekannten Differenzpunkt zwischen ihm und Gerlach. Letzterer 
tadelte die Worte, die Bismarck gegenüber dem Oberbürger- 
meister Haßelbach gesprochen, bei welcher Gelegenheit er ge- 
sagt hatte, er hoffe den König für die zweijährige Dienstzeit 
zu bestimmen und auf dieser Basis mit dem Unterhause sich 
zu vergleichen. 
Bismarck gestand diese Rede stillschweigend zu, und ent- 
schuldigte sie, und ebenso seine Reden in der Kommission des 
Abgeordnetenhauses. Befriedigend äußerte er sich über die 
Kreisordnung und Budgetspezialisierung, sagte aber, die Kreis- 
ordnungsreform habe ihm der König als Bedingung seiner 
Berufung gestellt. Bismarck sprach — für das Parteiwesen 
wenig Sinn zeugend — von Gerlachs Idealität im Gegensatz 
zu seiner Ueberzeugung: „Man kann auf dem Gebiete des 
Konstitutionalismus viel ausrichten durch die ordinären Mittel 
*) Graf Seher Thosz sandte demnächst ein ganzes Jahr 
lang die gewünschten Situationsberichte an Bismarck ab. Später 
wurde er durch äußere Umstände an der Fortsetzung jener Be- 
Fvichterstattung gehindert. 
) Auszeichnungen von Ludwig von Gerlach, Bd. II S. 218.
	        
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