Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Man muß sich in der Stille vorbereiten, schlagfertig an der 
Grenze aufstellen, und wenn der Augenblick des Handelns ge- 
kommen ist, einen Tigersprung tun, damit die Besiegung des 
polnischen Aufstandes ein fait accompli ist, ehe die Westmächte 
einschreiten können.“ 
Berlin, den 2. März 1863. 
Unterredung mit dem Avppellatious-Ge- 
richtspräsidenten Ludwig von Gerlach, be- 
treffend die Ministerkollegen und Parla- 
mentarisches.“) 
Bismarck klagte über die Minister. „Ich kann sie doch 
weder erziehen noch beseitigen, nie bringt einer von ihnen 
eine Maßregel selbst vor; immer opponieren sie nur den 
meinigen. Die Injurien im Abgeordnetenhause ertrage ich 
auf die Dauer nicht; alle Autorität wird untergraben. Ich 
habe daher Schließung des Landtages beantragt, bin aber 
mit Roon allein geblieben.“ In Aussicht stellte er als doch 
wohl nötig: Preß= und Beamtenabsetzungs-Gesetz-Oktro- 
yierungen und in letzter Instanz: Wegschaffung des Wahl- 
gesetzes. Von der „Kreuzzeitung“ wolle der König nichts 
wissen. 
Berlin, den 3. März 1863. 
unterredung mit dem Stettiner Polizei- 
präsidenten von Warpnstedt, betreffend vie 
schleswig-holsteinische Frage. “*) 
Warnstedt, ein geborener Schleswig-Holsteiner, hatte 
Bismarck eine Denkschrift über die zukünftigen Beziehungen 
der Herzogtümer zu Preußen übersandt. Bismarck ging bei der 
*) Aufzeichnungen Ludwig v. GEerlachs, Bd. II S. 250. 
*) Karl Samwer a. a. O. 223.
	        
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