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Besprechung auf keine Einzelheiten ein, hob vielmehr im allge-
meinen nur die Schwierigkeiten und Gefahren der schwebenden
Verhandlungen hervor und zeigte auf's Neue Mißtrauen gegen
die Ratgeber des Herzogs von Augustenburg. (Also in erster
Linie gegen Samwer.)
Berlin, Ende März 1863.
Unterredung mit dem bayerischen Gesand-
ten in Berlin, Graf Montgelas, betreffend
den Abschluß eines Handelsvertrages und
einer Literarkonvention mit Belgien.
Bismarck teilte dem bayerischen Gesandten mit:
„Preußen ist daran, mit Belgien einen Schiffahrtsvertrag und
eine Literarkonvention abzuschließen und ein Uebereinkommen
zu treffen, in welchem Preußen und Belgien vereinbaren,
sich bei der Ablösung des Scheldezolls zu beteiligen, Belgien
aber sich verpflichtet, die Behandlung, welche die Erzeugnisse
Großbritanniens bei der Einfuhr in Belgien genießen, in
kürzester Frist auf die Erzeugnisse Preußens und seiner Zoll-
verbündeten auszudehnen. Die bezüglichen Dokumente werde
ich Ihnen baldigst zugehen lassen.“
Berlin, 16. und 20. Mai 1863.
Unterredungen mit dem sächsischen Mini-
ster Frhr. von Beust, betreffend eine Mo-
difikation des Handelsvertrages mit
Frankreich.
Beust wünschte, daß Preußen unter Zuziehung von Bay-
ern und Sachsen mit Oesterreich unterhandle, um das Mil-
nimum der Forderungen festzustellen, nach deren Bewilligung
Oesterreich seinen engeren Verbündeten raten würde, den fran-
zösischen Vertrag anzunehmen, und daß Preußen demnächst die