Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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bemerkte Klobukowski, daß dies angesichts eines völligen 
Mangels an Vertrauen seitens der polnischen Bevölkerung 
Preußen gegenüber ganz ausgeschlossen sei. 
Bismarck in seiner diplomatischen Schlagfertigkeit gab 
zu, daß diese Bemerkung richtig sei, schlug aber nebenbei eine 
andere Kombination vor. „Meiner Meinung nach, wäre es 
möglich, die russische Regierung zu veranlassen, ihre Armee aus 
einem Teile des aufständischen Terrains, zum Beispiel aus 
dem Plockger Gouvernement probeweise zurückzuziehen, um 
sich von der Regierungsweise der Polen zu überzeugen — 
unter der Bedingung jedoch, daß dieser Landesbruchteil zu 
keinem Brennpunkte der Aufstandsorganisation wird. Ich 
halte es für möglich, beim Kaiser Alexander II. den Verfas- 
sungszustand vom Jahre 1815 für das Königreich Polen 
mit dem Landsmannstatthalter Fürsten Radziwill zu erlangen.“ 
Nach einer Reihe verschiedenartiger Vorstellungen kam er hart- 
näckig immer wieder darauf zurück, daß die Nationalregierung 
die preußische Hilfe anrufe. 
Klobukowski antwortete, daß er weder dem Fürsten 
Czartoryski, noch irgend einem anderen Polen eine derartige 
Proposition ernstlich machen dürfe, da jeder Pole von der 
Ansicht durchdrungen sei, daß die Okkupation Russisch-Polens 
durch die Preußen der vollständigen Entsagung zugunsten 
Preußens gleichkäme. 
Berlin, Mitte Mai 1863. 
Unterredung mit dem Abgeordneten Rei- 
chensperger, betreffend die allgemeine po- 
litische Situation.“) 
Reichensperger riet vor allem zu einem Einver- 
nehmen mit Oesterreich und dem übrigen Deutschland. Bis- 
*) August Reichensperger von Ludwig Pastor, Bd. I S. 461.
	        
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