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Bismard sprach sich dann dahin aus, die Herzogtũmer
sollten bei Dänemark bleiben und zwar in Personal-Union
mit völliger Trennung selbst von Heer und Marine, im ganzen
wie es bei Schweden und Norwegen der Fall ist.“)
Berlin, den 10. Februar 1864.
Zweite Unterredung mit den Kieler Pro-
sessoren, betreffend die schleswig-holsteini-
sche Frage.““)
Nach der Audienz vom 9. Februar 1864 bewog Geffken
die Professoren Forchhammer und Behm, an Bismarck einen
Brief zu schreiben und zu entwickeln, welche Konzessionen ein
selbständiger schleswig-holsteinischer Staat Preußen machen
könnte. Militärkonvention, Rendsburg als Bundesfestung mit
preußischer Besatzung, Eintritt in den Zollverein, Kieler Hafen
unter preußischer Militärhoheit usw. Der Erfolg war ein
überraschender. Umgehend kam ein Billett Bismarcks, der
König werde die von der Deputation gewünschte (bisher zwei-
felhafte) Audienz gewähren, und er, Bismarck, ersuche die-
selbe um eine nochmalige Unterredung. Dieselbe fand am
10. Februar 1864 statt; Bismarck gab den Herren bei dieser
Gelegenheit unter den Fuß, der Herzog von Augustenburg möge
nur mit solchen Propositionen herauskommen! Das sei eine
ganz andere Sache.““)
*) Anfangs Februar 1864 soll Bismarck nach Samwer
a. a. O. S. 286 drei mögliche Lösungen der Herzogtümerfrage
ausgezählt haben. Wem gegenüber, ist nicht gesagt.
°#) Bernhardi, Tagebuchblätter, Bd. VI S. 8. Nach Karl
Samwer, a. a. O. S. 252, fand die zweite Unterredung am
11. Februar 1864 statt. Nach Kohl Bismarck-Reg:sten erfolgte
am 13. Februar 1864 ein nochmaliger Empfang der beiden
Professoren durch Bismarck.
*n) In einem Brief des Herzogs Friedrich von Schleswig-
Holstein an den preußischen Kronprinzen d. d. Kiel, 19. Februar
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