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Primogenitur nicht gelte; mit dem Rechte an Schleswig stehe
es dagegen mißlich, das sei eine rein politische Frage.
Berlin, den 19. März 1864.
Unterredung mit dem Landrat von Ahle-
feldt — Dlvpenitz über die schleswia-holstei-
nische Frage.“)
Bei dieser weiteren Unterredung, welche erfolgte, nach-
dem Ahlefeldt dem Herzog von Augustenburg über das Er-
gebnis seines ersten Empfanges bei Bismarck Bericht erstattet
hatte, und von dem letzteren schriftlich zu deren Fortsetzung auf-
gefordert worden war, nahm Bismarck das Schreiben des Her-
zogs an sich, ohne dasselbe von Ahlefeldt zurückzugeben. Er
dußerte sich eingehender, wenn auch immer noch sehr allgemein,
über die Anerbietungen, namentlich über den Kanal, erklärte
jedoch, daß der Herzog sehr wenig Chancen habe und jetzt
nichts zu unterhandeln sei; „Vielleicht stehen die Dinge besser,
wenn Sie später einmal wieder nach Berlin kommen.“
Zwischen Flen sburg und Düppel, den 22. April 1864.
Unterredung mit dem Leutnant Scheibert
bei Besichtigung der erstürmten Schanzen,
betreffend die Bedeutung von konservativ,
die Zukunft der Herzogtümer, die Lüge ein
Prinzip, Behandlung einer Anfrage des
Ministers Rußel, eine englische Landung
an der Westküste Dänemarks.)
Nachdem die Düppeler Schanzen erstürmt waren, kam
Bismarck im Hauptaquartier an und erbat sich den zum Stabe
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*) Nach einer herzoglich augustenburgischen Denkschrift cf.
Karl Samwer a. a. O. S. 325. «
**) Nach den Aufzeichnungen des bekannten Militärschrift-