Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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Lord noch einmal um die Beantwortung der Interpellation 
gemahnt, und ersterer erklärt sich bereit, dieselbe sofort zu 
beantworten, indem er den Fall für erledigt erklärt, da er 
von Preußen die befriedigendsten Erklärungen erhalten hätte. 
Kann ich den Minister Russell noch für eine Größe halten, 
mit der man überhaupt noch rechnet, und wie soll ich ihm 
meine Mißachtung ausdrücken, wenn ich einmal das Unglück 
hätte, ihm persönlich zu begegnen?“ 
Sodann erzählte Bismarck, daß in der englischen Presse 
der Vorschlag ventiliert wäre, 6000 Volunteers auf der West- 
küste Dänemarks landen zu lassen, und er frug Scheibert, was 
man in der Armee wohl von solchem Einbruch halten würde. 
Scheibert erwiderte, daß er sicherlich der allgemeinen Stim- 
mung der Kameraden Ausdruck gäbe, wenn er wünschte, daß 
diese Herren nicht nur landen, sondern möglichst weit ins 
Land hinein marschieren möchten, damit sie einmal Gelegenheit 
hätten, zu sehen, was preußische Infanterie zu leisten vermöge. 
Bismarck lachte und sagte, das sei auch seine Meinung von der 
Sache.“) . 
Berlin, Mai 18634. 
Unterredung mit dem Mitglied des Herren- 
hauses von Kleist-Retzow, betreffend die 
schleswig-holsteinische Frage.“") 
Als im Mai 1864 der ehemalige Märzminister Graf 
Arnim-Boitzenburg mit einer Adresse hervortrat, in der die 
*) Theodor v. Bernhardi erwähnt Mitte Mai 186 in seinen 
Tagebüchern Band VI S. 108 folgende Aeußerung Bismarcks: 
„Man könne, nachdem der dänische Krieg entschieden, ganz wohl 
den Augustenburger einsetzen. Die Hauptsache sei gewesen, die 
Demokratie und die Mittelstaaten bei dieser Gelegenheit auf den 
Kopf zu schlagen; das sei geschehen, nun könne man sich den Herzog 
gefallen lassen.“ 
*) v. Petersdorf Kleist-Retzow S. 365. Das Datum der Unter- 
redung ist nicht bekannt; sie fällt jedenfalls auf den 16. Mai 1864.
	        
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