Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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den Feldzug mitzumachen? Erst später hat er Zugeständnisse 
angeboten und durch einen Unterhändler Verhandlungen an- 
geknüpft, nur um sie alsbald wieder fallen zu lassen. Preußen 
konnte unmöglich mit der ersten demokratischen Welle gehen. 
Hätten wir dies getan: die Dinge wären ebenso gegangen wie 
1848. Wir würden sehr bald isoliert gewesen sein und 
alle Mächte gegen uns gehabt haben, bis auf die Bundes- 
genossenschaft der Mittel- und Kleinstaaten, deren Hülfe sich 
für die erste Zeit nicht auf höher als etwa 40 000 Mann an- 
schlagen läßt. Wir wären dann wieder, wie 1850, genötigt 
gewesen, einen großen Ansatz mit einer Niederlage zu beenden. 
An dem Herzog ist es, die Initiative zu ergreifen. Da der 
Kronprinz demselben befreundet ist, liegt der Gedanke nahe, daß 
dieser ihm eine Andeutung über jene konservativen Garantien als 
unerläßliche Bedingung der Anerkennung macht. Uebernehmen 
Sie es, den Kronprinzen zu einer Mitteilung dieses Inhaltes 
an den Herzog zu veranlassen.“ Schließlich brachte Bismarck 
die Annexionsfrage zur Sprache. Er glaubte annehmen zu 
dürfen, daß die Ansicht des Kronprinzen entschieden gegen 
dieselbe sei und fragte nach Dunkers Auffassung darüber. 
Dieser glaubte nicht besser darauf antworten zu können als 
durch die Verlesung einer völlig objektiv gehaltenen Exposition 
für den Kronprinzen, die er zu sich gesteckt hatte. Der theore- 
tische Charakter derselben stach stark von dem Ideengange 
Bismarcks ab. Von jener konservativen Garantie enthielt 
der Dunkersche Aufsatz nichts, während er andererseits viel 
stärkere Zumutungen an den Herzog stellte. Dem gegenüber 
ging Bismarck deutlicher mit der Sprache heraus. „Eine 
Stellung, wie Sie sie dem Herzog Friedrich zudenken, unter- 
scheidet sich nicht wesentlich von der eines Zivilstatthalters und 
dürfte dem Herzog wohl bald sehr unbequem werden, während 
das mit einem so weit gehenden Vertrage von Preußen auf- 
gestellte Beispiel der Unierung überall nur abschreckend wirken
	        
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